Ingolstadt (rl) „Es ist eine Möglichkeit, sich zu äußern“, sagt Hannelore Harz. Renate Emrich ergänzt, es ginge auch darum, anderen zu zeigen, „Du bist nicht allein“. „Die Fantasie muss raus“, antwortet Nicole Steiner spontan auf die Frage, was für sie der Grund ist, sich künstlerisch in Wort und Bild auszudrücken. Alle drei haben an dem neuen Gedichtband „Weg zum Selbst“ mitgearbeitet, in dem der Verein Palette auf 120 Seiten die Werke von 26 psychisch kranken Lyrikern und Künstlern zusammengetragen hat. In einer Lesung in der Buchhandlung Hugendubel wurde der Band an Freitag der Öffentlichkeit präsentiert.
Renate Emrich hat 14 Gedichte und das auf dem Buchtitel gezeigte Motiv in dem Bildband verewigt. Die Ingolstädterin arbeitet auf diese Weise auf witzige Art und Weise Dinge auf, „die mich früher nicht glücklich gemacht haben“. Sie eröffnet die Lesung mit dem „Alphabet der Ängste“.
Robert Bechstädt, Vorsitzender des Vereins Palette, dankt den zum Teil anonymen Malern und Autoren, die „durch ihre Kreativität Teile ihres Innersten preisgeben“. Der 1999 gegründete Verein hat sich zur Aufgabe gemacht, psychisch kranke Künstler durch die Organisation von Ausstellungen oder dem Bereitstellen von Materialien zu fördern. Dass in dem Bildband ungewöhnlich viele Vorworte zu finden sind, liege daran, dass der Verein allen Sponsoren die Möglichkeit gegeben habe, ein Vorwort zu schreiben. Der Band „Weg zum Selbst“ kann für 14,95 Euro in der Buchhandlung Hugendubel oder beim Verein Palette erworben werden.
