Wolnzach
Weg mit den weißen Flecken

Netzanbieter und Markt Wolnzach treiben den Glasfaserausbau voran auch in den Ortsteilen

28.02.2018 | Stand 02.12.2020, 16:45 Uhr

Symbolischer Akt: Telekom-Projektleiter Martin Treffer (von links), Michael Pfab vom Markt Wolnzach und Bürgermeister Jens Machold sowie Telekom-Regio-Manager Helmut Kiening gaben im Rathaus den Startschuss zum schnellen Internet. - Foto: Trouboukis

Wolnzach (WZ) Es gibt sie noch, die "weißen Flecken", Gebiete, in denen das schnelle Internet noch nicht angekommen ist. Dem will Wolnzach entgegentreten: Symbolisch starteten Vertreter des Marktes und der Telekom nun die Initiative zum Eigenausbau der Telekom und Restausbau durch den Markt.

Fast genau ein Jahr ist es her, dass Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt im Rohrbacher Rathaus den Förderbescheid für die Breitbandverkabelung überreichte - an den Rohrbacher Bürgermeister Peter Keck (SPD) und den Wolnzacher Bürgermeister Jens Machold (CSU). Jetzt aber ist alles anders, die Kommunen sind aus dem Bundesförderprogramm ausgestiegen und orientieren sich neu, weil auch die Voraussetzungen heute ganz anders sind. Ganz wesentlich: Die Telekom startet jetzt im Markt Wolnzach ein umfassendes Eigenausbauprogramm, laut Bürgermeister Jens Machold war aber genau das eben kein Thema, als man sich für das Bundesförderprogramm beworben hatte. Für den Markt bedeutet der Telekomausbau nichts anderes, als dass in Kernbereichen schnelles Internet zur Verfügung steht, ohne dass der Markt selbst dafür aktiv werden muss, denn das erledigt jetzt eben die Telekom. "Man kann also wirklich von einem Paradigmenwechsel sprechen", so Machold. "Denn die Gelder, die wir sonst im Ort gebunden hätten, können wir jetzt in den Ausbau der Ortsteile stecken." Natürlich im Rahmen des bayerischen Förderprogrammes, für das der Freistaat bis zu 1,5 Milliarden Euro im Rahmen der "Förderung des Aufbaus von Hochgeschwindigkeitsnetzen" zur Verfügung stellt. In umfassenden Gesprächen mit dem Markt Wolnzach - federführend für den Breitbandausbau ist dort Michael Pfab - sei die Telekom in die Planung gegangen, die Umsetzung habe begonnen, erklärten Telekom-Projektleiter Martin Treffer und der Telekom-Regio-Manager Helmut Kiening beim offiziellen Startschusstermin zum schnellen Internet am Dienstagnachmittag im Rathaus. "Rund 2980 Haushalte können schneller surfen", so Treffer. Die Telekom habe dafür 7,4 Kilometer Glasfaser verlegt und 13 Verteiler entweder neu aufgestellt oder aber mit moderner Technik aufgerüstet. Für bestehende Anschlüsse erfolge keine automatische Umstellung, so Kiening: "Wer das nutzen möchte, der muss selbst tätig werden." Das maximale Tempo steige bei Downloads auf 100 Megabit pro Sekunde und beim Hochladen auf 40 Megabit.

Traumzahlen sind das für einige wenige verbliebene Bereiche in Ortsteilen, beispielsweise Larsbach, wo über den Verteiler im Norden aus Gebrontshausen noch einigermaßen viel Leistung ankommt, im Süden aber versiegt. Auch hier soll aber Abhilfe geschaffen werden, verspricht Bürgermeister Machold noch für heuer: Für die Bereiche, die weder im Telekom-Eigenausbau noch im Nahbereich erfasst sind, übernimmt dann der Markt Wolnzach im Rahmen des bayerischen Förderprogramms den Glasfaserausbau. Rund 100 000 Euro sollen dafür jetzt in den Markthaushalt eingestellt werden, so ist es zumindest geplant. Machold: "Unser Ziel wäre es, möglichst auch die Hausanschlüsse mitzufinanzieren."