Geisenfeld
Weg bald frei fürs Bauen

Planungsverbandssitzung bringt Positives für Ilmendorf und Kieswerk Reisinger

12.02.2014 | Stand 02.12.2020, 23:05 Uhr

Geisenfeld (GZ) Nach der gestrigen Sitzung des Regionalen Planungsverbandes scheint es gewiss: Die baulichen Einschränkungen für Ilmendorf werden wegfallen. Grund zur Hoffnung hat aber auch die Kiesfirma Reisinger. Es gibt Chancen für sie, eine irrtümlich gestrichene Fläche doch ausbeuten zu dürfen.

Die Tagung des Planungsausschusses verfolgte Geisenfelds Bürgermeister Christian Staudter (USB) zwar nur als Gast, aber mit großer Spannung. Schließlich wurden bei der Zusammenkunft gleich zwei Themen behandelt, die für das Geisenfelder Stadtgebiet von großer Bedeutung sind: die Festsetzungen des Lärmschutzbereiches für den Manchinger Flughafen und die Zukunft des Kiesabbaus im Feilenmoos.

Was den ersten Punkt angeht, so konkretisierten sich in der Sitzung die Hoffnungen, wie sie Staudter bereits in der Stadtratssitzung am 23. Januar geäußert hatte. Auch der Regionale Planungsverband billigte nun den Entwurf der künftigen Verordnung, mit der der Ortsteil Ilmendorf offenbar komplett aus den maßgeblichen Zonen herausfällt. Erfreuliche Konsequenz: Die bisherigen baulichen Einschränkungen für das Dorf werden wohl wegfallen. Konkret geht es hier um ein Gebiet im Südosten des Ortes, nahe der Birkenstraße, das die Ilmendorfer schon lange bebauen wollen, aber bisher nicht dürfen.

Der Bürgermeister hofft, „dass nun bald alle Hürden für den Beginn einer Baugebietsausweisung beseitigt sind“. Geteilt wird diese Hoffnung unter anderem vom Ilmendorfer Ehepaar Anita und Hans-Jürgen Borsch mit ihren drei kleinen Kindern. „Unsere Doppelhaushälfte hat nicht ausreichend Kinderzimmer, und so warten wir schon seit Jahren sehnlichst darauf, unsere kleine Fläche gleich gegenüber endlich bebauen zu dürfen“, erzählt Anita Borsch. „Jetzt schaut es ja ganz gut aus“, sagt die Ilmendorferin mit Blick auf die Entscheidung im Regionalen Planungsverband.

Eine ähnliche Einschätzung gilt wohl auch für die 1,3 Hektar große Fläche im Feilenmoos (westlich an die Patriotstellung angrenzend), deren Abbau die Firma Reisinger Kies und Beton beantragt hat. Wie schon berichtet (GZ vom 7. Februar), war die fragliche Fläche bis 2006 im Regionalplan als Vorranggebiet für den Kiesabbau festgesetzt gewesen, jedoch dann irrtümlich gestrichen worden.

Mit zwei Gegenstimmen beschlossen die Mitglieder des regionalen Planungsausschusses nun gestern, sich nicht auf die geltenden Festsetzungen zu versteifen, sondern mit dem Antrag ins übliche Prüfungsverfahren einzusteigen. Im Juli soll dann abgewogen und endgültig entschieden werden.

Der Beschluss fiel indes gegen den energischen Widerstand des Pfaffenhofener Alt-Landrates Rudi Engelhard. Dieser verwies auf hydrologische Gutachten, nach denen ein weiterer Kiesabbau im Feilenmoos steigende Grundwasserstände etwa in Ernsgaden zu Folge haben könne. Engelhard forderte in der Sitzung deshalb eine „Soll-Ist-Bilanz“ des Kiesabbaus, den er als „tickende Zeitbombe“ bezeichnete.

Gabriel Lazar von der Geschäftsleitung der Firma Reisinger sieht dies naturgemäß anders. Gegenüber unserer Zeitung wies er Engelhards Einwürfe energisch zurück. Er sei froh, „im Gegensatz zu früher jetzt einen Landrat zu haben, der fair ist und der auf der Grundlage von Fakten entscheidet“. Wenn das Prüfungsverfahren für die beantragten 1,3 Hektar Abbaufläche positiv verlaufe, „bedeutet das für unserer Firma mit ihren 30 Beschäftigten, dass es zwei, drei Jahre weitergehen kann“. Diese Zeit will Lazar auch nutzen, „um gemeinsam mit dem Landkreis und den betreffenden Gemeinden längerfristige Lösungen für die Zukunft des Kiesabbaus in unserer Gegend zu erarbeiten“.