Weder Postillon noch Kellnerin

18.09.2009 | Stand 03.12.2020, 4:39 Uhr

Die Fassade des Heimatmuseums (rechts) bleibt, wie sie ist: Der Stadtrat hat sich darauf geeinigt, dass das alte Gemälde mit Kellnerin und Postillon nicht wieder hergestellt wird. - Foto: Luff

Greding (HK) Die Umbauten am neuen Heimatmuseum brachten es mit sich, dass dort nicht nur der alte Putz von der Außenfassade abgeschlagen, sondern dabei auch ein altes Gemälde zerstört werden musste. Es wird aber kein neues geben.

Ein Antrag der CSU-Fraktion im Gredinger Stadtrat, auf dem neuen Putz nun auch ein neues Gemälde anbringen zu lassen, wurde in der Sitzung des Gremiums am Donnerstagabend mit 16 zu 5 Stimmen deutlich abgelehnt.

Leicht hatte man sich die Entscheidung nicht gemacht. Als Grundlage diente eine Stellungnahme des Bayerischen Landesamts für Denkmalpflege, das Bürgermeister Manfred Preischl im Vorfeld der Sitzung hatte einholen lassen.

Demnach wird das zerstörte Gemälde, das einen Postillon und eine Kellnerin zeigte, als "später Folklorismus" eingestuft – und nicht als bedeutsamer Bestandteil authentischer Stadtkultur Gredings. Eine Beurteilung, die schließlich im Stadtrat den Ausschlag dafür gab, das neuerliche Anbringen eines Gemäldes mehrheitlich abzulehnen. Denn die beiden Motive, die nicht einmal ein halbes Jahrhundert auf dem Gebäude prangten, hätten aufgrund dieser kurzen Zeitspanne eben keine historische Bedeutung. Sie hätten lediglich als Hinweis auf die damalige Funktion des Hauses (als Gasthof "Zur Post") gedient.

Demzufolge soll bald ein neuer Schriftzug auf der Fassade auf die neue Funktion des Gebäudes als Museum hinweisen. Einem anderen Antrag der CSU hingegen hat der Stadtrat bei seiner Sitzung einstimmig Folge geleistet: Dem Erhalt der alten und in der Tat historischen Holztür am Eingang des Museums.