Ingolstadt
"Weder gekauft noch gezwungen"

Aussteller halten bei der Abschluss-Pressekonferenz ein Plädoyer für die miba - Mehr Besucher als 2017

14.04.2019 | Stand 23.09.2023, 6:38 Uhr
  −Foto: Kueber, Udo, INGOLSTADT

Ingolstadt (DK) Am Sonntag lud Ausstellungsmacherin Katharina Köhler zur Pressekonferenz. Die Bilanz wollte sie - sicher auch wegen der zuletzt geäußerten scharfen Kritik an der miba - nicht selbst ziehen, sondern holte dazu eine Reihe von Ausstellern auf die Bühne. Sie deutete aber eine Neuauflage der größten Messe der Region 2021 an. Am Abend veröffentlichte sie dann auch die Abschlusszahlen: Demnach kamen 2482 Besucher mehr als bei der miba 2017. Da waren es rund 72000 gewesen.

"Ich will nicht alleine erzählen, wie ich's empfunden habe", sagte Köhler. Deshalb scharte die miba-Chefin bei der Abschlusskonferenz auf dem Podium in der Halle 2 an der Dreizehnerstraße eine Reihe von Ausstellern um sich.

"Es war eine tolle Erfahrung" sagte Andreas Wanninger von der Natursteinfirma Faig aus Rain am Lech. Jeden Tag habe er die "zehn Kundengespräche geführt, die einen beflügeln". Auch wenn die Kundenfrequenz für Gurkenhobelverkäufer nicht reiche, seine Firma sei übernächstes Jahr wieder dabei. Er wünsche sich nur, dass noch mehr Handwerker auf die miba kommen. Schließlich versicherte Wanninger den Medienvertretern: "Wir wurden weder gekauft noch gezwungen".

Zufrieden zeigte sich auch Ute Berndt vom Verbraucherservice Bayern. Die Halle 4 sei eine tolle Ausstellungshalle, und ihr Stand liege glücklicherweise auch noch direkt gegenüber dem der Polizei. Koi-Züchter Karl-Heinz Kraft aus Pförring brach eine Lanze für die Tierhalle: Über 2600 wissbegierige Schulkinder und wohl noch einmal so viele mit ihren Familien hätten sich mit Freude über die Natur informieren lassen. Schon allein deshalb wolle er in zwei Jahren wieder dabei sein.

Walter Schmid vom Autohaus an der B13 machte zunächst einmal seinem Ärger über Aussteller Luft, die ihren Stand um 16 Uhr zugemacht hätten, obwohl sie bis 18 Uhr hätten dableiben müssen und sich dann über schlechte Geschäfte beschwerten. Er selbst freue sich über sehr viel Laufkundschaft. "Allein heute habe ich schon fünf Leute erreicht, die sonst nicht zu mir gekommen wären", sagte er. Außerdem habe er die Gelegenheit genutzt, die Messebesucher darüber zu informieren, dass die Wechselprämie für Autokäufer nur noch bis 30. April gebe. Er wünsche sich für die miba nur eines: Aussteller, die Interesse am Kunden haben.

Michael Müller von der Firma Naturama hatte ein Fasshotel und einen Schäferwagen aufgebaut und konstatierte: "Die viele Mühe hat sich rentiert." Denn auch unter der Woche seien interessierte Besucher gekommen. Sein explizites "Lob für Katharina Köhler und ihr Team" wurde mit Beifall quittiert. Michael Hölzemann von Orbimed zog ein "überwiegend positives Resumee". Er habe sein Anliegen den Besuchern vermitteln können und auch die Mitaussteller im Zelt DEINRaum passten. Um zu schauen, was in anderen Hallen los ist, habe ihm schlicht die Zeit gefehlt, sagte Hölzemann und bedankte sich für die "Betreuung mit Herz und Seele."

Für Sven Müller von den Johannitern war bei der miba "alles im Grünen Bereich". Sowohl von der Betreuung der Besucher her - außer ein paar Pflastern und Kopfwehtabletten wurde nichts gebraucht - als auch in Bezug auf das Besucherinteresse. Statt der geplanten 250 Organspendeausweise habe man 1500 an den Mann und die Frau gebracht. Und 50 Kilo Popcorn seien ein Beleg für den Kinderansturm. "Eine so gute Gelegenheit, an Menschen heran zu kommen, gibt es in der Region kein zweites Mal."

Guido Büttner vom Kreisjugendring Neuburg-Donau trieb das Popcorn-Stimmungsbarometer noch weiter nach oben: 100 Kilo habe man verteilt. Vor sechs Jahren habe man die großen Möglichkeiten der KJR noch an einem kleinen Stand präsentiert. Den großen Rahmen, der heuer auf der miba möglich war bezeichnete er als "rundum gelungen."

Bernhard Seibold vom KJR Eichstätt berichtete, dass täglich über 700 Kinder in die Halle 12 gekommen seien. Am Bühnenprogramm mit Tanz, Theater und Musik hätten über 300 Kinder teilgenommen und etwas vorgeführt.

Angesichts so viel positiver Resonanz bei den genannten Ausstellern strahlte Ausstellungsleiterin Katharina Köhler und sagte - wohl in Anspielung auf den DONAUKURIER-Artikel vom Samstag mit der Überschrift "Ausgeträumt?" - "Es darf von der miba 2021 geträumt werden." Das fordern auch rund 75 Aussteller in einem offenen Brief an den DONAUKURIER, dem sie vorwerfen, die Traditionsveranstaltung zu verunglimpfen. Der DK hatte mit mehreren Ausstellern gesprochen, die Kritik an der miba geäußert hatten, und diese auch veröffentlicht. Man habe "das Gefühl, dass die Besucherzahl nicht viel weniger geworden ist, im Vergleich zu 2017", heißt es unter anderem in dem offenen Brief. Dieses Gefühl bestätigt sich durch die von der miba am Abend veröffentlichte Zahl von einem Plus von 2482 Besuchern im Vergleich zur miba 2017.

Die positiven Einschätzungen der Aussteller - eine DK-Umfrage bringt ein ambivalenteres Bild - werden laut Köhler von den Ergebnissen einer Umfrage bestätigt: "Die Besucher werden jünger, und 80 Prozent sagten, dass sich der Besuch gelohnt hat", erklärte sie.
 

Sebastian Kügel