Engelbrechtsmünster
Wechsel bisher "noch nie ein Thema"

Georg Schwägerl ist seit zehn Jahren Pfarrer von Engelbrechtsmünster, Unterpindhart und Aiglsbach

05.09.2018 | Stand 23.09.2023, 3:59 Uhr
Pfarrer Georg Schwägerl mit einem ganz besonderen Kreuz, das er geschenkt bekam, als er im Februar 2012 als "richtiger" Pfarrer installiert wurde. Es ist aus vier verschiedenen Hölzern gefertigt, die die vier von ihm betreuten Pfarreien symbolisieren. Das Seil, das die Hölzer zusammenhält, ist das Symbol der Verbundenheit. −Foto: Kohlhuber

Engelbrechtsmünster (GZ) "Die viele Fahrerei, besonders im Winter" ist das einzige, was ihm nicht gefällt. Ansonsten hat Pfarrer Georg Schwägerl viel Freude an seiner Arbeit in den vier Pfarreien, die er betreut. Und bei drei von diesen - in Engelbrechtsmünster, Unterpindhart und Aiglsbach - sind es in diesen Tagen genau zehn Jahre, dass er im Amt ist.

Im September 2008 hat Georg Schwägerl in den drei Gemeinden die Nachfolge von Pfarrer Franz Menzl angetreten. Nach nur zwei Jahren im Amt wechselte dieser damals in den Bereich der Diözese München-Freising. Der Geistliche war seinerzeit 33 Jahre alt und trat seine erste Stelle als Pfarrer an. "Insbesondere die Verwaltungsaufgaben waren damals noch komplett neu für mich - das musste ich mir mit der Zeit erst aneignen", erzählt Schwägerl, der zusammen mit zwei Geschwistern in Weiden aufgewachsen ist und der 2002 zum Priester geweiht wurde. Anschließend war er als Kaplan in einer Pfarrei in Regensburg, in Furth im Wald und zuletzt in Amberg eingesetzt.

Zum 1. Dezember 2011, kam als vierte Pfarrei dann auch noch Rottenegg hinzu, womit sich die Zahl der von Schwägerl betreuten Pfarrangehörigen von etwa 2200 auf rund 2500 erhöhte. Und zum 1. Februar 2012 wurde aus dem Geistlichen dann auch ein "richtiger", fest installierter Pfarrer. Bis dahin war Schwägerl "nur" Pfarradministrator gewesen - eine kirchenrechtliche Unterscheidung, die in der Praxis aber kaum Auswirkungen hat.

Als Pfarrer von gleich vier Gemeinden ist der 43-Jährige enorm viel auf Achse - alleine schon zu den regulären Gottesdiensten (Beerdigungen noch gar nicht mitgerechnet), von denen es unter der Woche abends jeweils einen in jeder Gemeinde abzuhalten gilt. Und natürlich auch zu den Gottesdiensten am Wochenende, von denen abwechselnd drei in den vier Gemeinden stattfinden. "Rein beruflich kommen da so 18000 Kilometer im Jahr zusammen", erzählt Schwägerl über jenen Aspekt seiner Arbeit, der ihm am wenigsten Freude bereitet.

Aber auch ganz generell sei "die Arbeitsbelastung schon recht hoch", berichtet der Geistliche, der sich deshalb ein wenig Entlastung durch einen pastoralen Mitarbeiter wüschen würde, der sich etwa der Kommunion- und Firmvorbereitung annimmt. "Angesichts der Personalsituation in der Diözese wird dies aber wohl ein Traum bleiben", ist sich der Pfarrer bewusst.

Umso dankbarer ist er für die "großartige Unterstützung", die er in seinem Wirkungskreis durch die gemeindlichen Gremien, aber auch durch die Bevölkerung erfährt. "Egal, ob ich Hilfe bei der Vorbereitung einer Veranstaltung benötige, oder ob im Garten des Pfarrhauses etwas erledigt werden muss - es ist immer jemand für mich da", sagt Schwägerl, der auch die "Offenheit und Ehrlichkeit der Leute hier" schätzt. "Selbst wenn es mal Meinungsverschiedenheiten geben sollte, dann werden diese offen angesprochen, und es wird nicht nachgekartelt".

Bei so vielen positiven Erfahrungen an seiner aktuellen Wirkungsstätte als Pfarrer war der Wunsch nach einem Wechsel bei dem 43-Jährigen "noch nie ein Thema". Bis zu seinem Ruhestand werde er aber sicherlich nicht in Engelbrechtsmünster bleiben, ist sich Schwägerl bewusst. "So nach etwa 15 Jahren drängt der Bischof im Regelfall nach einer personellen Veränderung", lässt er wissen. "Weil man darin für die Gläubigen vor Ort und auch für den Geistlichen selbst einen neuen Aufbruch sieht".

Geht es nach ihm, dann wird er nur noch einmal die Pfarrei wechseln, "und zwar mehr in Richtung Heimat" - um wieder näher bei seinen Eltern sein zu können. "Aber dies ist derzeit überhaupt noch nicht absehbar", betont Schwägerl, der in seiner Freizeit gerne Fußball schaut und der - dank eines E-Bikes - auch das Fahrradfahren wieder aktiviert hat. Ob sein Zehnjähriges in den drei Pfarreien in irgendeiner Form gewürdigt wird? "Keine Ahnung", sagt Pfarrer Schwägerl lächelnd. Aber wahrscheinlich kann er sich vorstellen, dass seine Pfarrgemeinden am kommenden Wochenende eine Kleinigkeit mit ihm vorhaben.

Gerhard Kohlhuber