Hilpoltstein
Wechsel beim Energiebündel

Abschied von Werner Emmer - Joachim Holz kommissarischer Vorsitzender

08.01.2021 | Stand 11.01.2021, 3:33 Uhr

Hilpoltstein/Roth - An der Spitze des Energiewendevereins Energiebündel Roth-Schwabach gibt es einen Wechsel.

Wegen seines Umzugs nach Niederbayern hat der langjährige Vorsitzende Werner Emmer (kleines Foto links) zum 30. November 2020 seinen Rücktritt erklärt. Das hat der Verein jetzt bekanntgegeben. Da die für November geplante Jahresversammlung aufgrund der pandemiebedingten Einschränkungen kurzfristig abgesagt werden musste, wurde Joachim Holz (kleines Foto rechts) zum 1. Dezember zum kommissarischen Vorsitzenden bestellt.

Der Diplomphysiker ist auch Mitglied des Rother Stadtrats und hat dort die Aufgabe des Energie- und Klimaschutzbeauftragten übernommen. In einem Grußschreiben bittet er alle Vereinsmitglieder um ihr Engagement: "Sicher werden wir aus dem Landkreis Roth und der Stadt Schwabach heraus nicht allein die Welt retten können. Jeder von uns hat aber die Verantwortung, in seinem Umfeld einen Beitrag zur Reduktion der Treibhausgase zu leisten - und wir haben als Verein die Chance (und auch die Möglichkeiten! ), dass wir unsere Kräfte bündeln und gemeinsam mehr für unser Klima erreichen können. "

Mit dem Schwung des ersten Jubiläums wollte der 2010 gegründete Energiewendeverein eigentlich in das Jahr 2020 starten - doch dann kam alles anders. Die Pandemie und ihre Folgen legten viele Aktivitäten lahm. Trotzdem könne sich die Bilanz sehen lassen, teilte der Verein mit. Noch vor dem Beginn der Pandemie in Bayern fand im Februar in Roding der 27. Kongress der "Arbeitsgemeinschaft der Bayerischen Solarinitiativen" (ABSI) statt, den das Energiebündel als Sponsor und Aussteller mitgestaltete. Um Schwung in die Klima- und Energiewendepolitik zu bringen, wurde im Kreis von knapp 200 Teilnehmern unter anderem die "solare Baupflicht" vorgestellt, die bereits im Dezember 2019 von der Stadt Amberg als Vorreiter in Bayern beschlossen worden war. Der stellvertretende Vereinsvorsitzende Hermann Lorenz drängte in Roding den bayerischen Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger auf eine bayernweite Einführung.

Weil das Erneuerbare Energien Gesetz (EEG) vor einer Novellierung stand, wurde im Juni für die lokale Energiewende auf dem Rother Marktplatz zum Protest aufgerufen. Von den eingeladenen Bundestagsabgeordneten Lisa Badum (Bündnis 90/Grüne) und Carsten Träger (SPD) forderten die Demonstrationsteilnehmer, dass das neue EEG-Gesetz der Eigenstromnutzung keinen Riegel vorschiebt und eine bürgerfreundliche und lokale Energiewende möglich bleibt.

Dass die verstärkte lokale Energieerzeugung den Aus- oder Neubau von teuren Stromtrassen überflüssig machen kann, wurde auch bei Demonstrationen am 24. Mai in Büchenbach und am 24. Juni in Gustenfelden unterstrichen.

Die bundesweiten Proteste und zahlreichen Einwände verschiedener Organisationen zeigten laut Energiebündel durchaus Wirkung, da zumindest einige Forderungen bei der Bundestagsentscheidung zum EEG 2021 am 17. Dezember berücksichtigt wurden.

HK