Neuburg (rve) Zum letzten Mal hat Roswitha Haß eine Versammlung der Neuburger Frauen-Union (FU) als Vorsitzende geleitet.
Nach 14 Jahren an der Spitze gab sie ihr Amt ab. Zum Abschluss blickte aber sie noch einmal auf das vergangene Jahr zurück.
Es gab sechs Neuzugänge und einen Abgang, wodurch die Mitgliederzahl aktuell bei 67 liegt. Die Zahl trifft auch auf das Durschnittsalter der Frauen zu, was Haß allerdings bedauert. Im Jahr 2018 ist bei der Frauen-Union viel passiert. Neben Veranstaltungen mit Gastrednern in der Faschingszeit, dem Starkbierfest der Jungen Union, dem Binden des Osterbrunnens und dessen Segnung am Palmsonntag gab es auch ein Spargelessen beim Schrobenhausener Volksfest. Auch Führungen durch ein Gartencenter und eine Bäckerei sowie die Besichtigung des Hofes eines Hopfenbauers gehörten zum Programm.
Ein viel diskutiertes Thema an diesem Abend waren die Familienparkplätze, die von der FU durchgesetzt wurden. Sie seien "sehr sehr notwendig", meinte Haß, da sie breiter als gewöhnliche Parkplätze sind, was es Müttern und Vätern erleichtere, ihre Kinder aus dem Auto zu heben. "Mir geht es nicht nur um die Frauen, sondern um die Familien und Kinder", sagte Haß
Bevor die Neuwahlen des Vorstandes anstanden, wurden Henriette Mischka, Ingrid Stempfle, Gisela Stephan und Barbara Thumann für ihr 30-jähriges Engagement in der FU geehrt. Eine weitere Ankündigung von Haß ließ allerdings Unruhe aufkommen: "Ich werde zur Wahl als Vorstandsvorsitzende nicht mehr kandidieren. " Es gäbe so viele gute, jüngere Frauen, die ebenfalls für diesen Posten geeignet wären, erklärte sie. Dennoch werde sie weiterhin für die Frauen-Union zur Verfügung stehen. Neuburgs Oberbürgermeister Bernhard Gmehling, der neben Bezirksrätin Martina Baur und Bürgermeister Rüdiger Vogt als Ehrengast erschienen war, ergriff das Wort. Er sei nicht darauf eingestellt gewesen, dass Haß nach 14 Jahren ernst mache und den Vorstand verlasse. Er blickte auf die gemeinsamen Tätigkeiten zurück und bedankte sich dafür als Freund und Kollege bei Haß. "Es ist extrem beeindruckend, was alles unternommen wurde von der Frauen-Union. "
Schließlich stand die neue Vorsitzende fest: Michaela Heckl-Stadler, die seit 1991 Mitglieder der FU ist und seit 2013 Stellvertreterin war, übernimmt die Nachfolge von Haß. Sie trete in "große Fußstapfen" sagte Heckl-Stadler und bedankte sich für den großen Vertrauensvorschuss. Zu ihren Stellvertreterinnen wurden Alexandra Plenk und Uschi Braun gewählt. Katharina Habermeier ist neue Schatzmeisterin, Gabi Kumpfe Schriftführerin und Amanda Mayer und Dorothe Goszat übernehmen das Amt der Kassenprüferinnen. Neue Beisitzerinnen sind Gabi Biber, Elke Stachel, Marie Luise Stadler und Doris Stöckl.
Heckl-Stadler hob am Ende der Versammlung nochmal die Arbeit ihrer Vorgängerin hervor. "Sie hat einfach nur Gutes getan", sagte sie und erwähnte dabei die Einführung des Frauenfrühstücks oder den Aufbau von Freundschaften zu Nachbarverbänden. Eine Überraschung hatte sie aber noch: Sie ernannte Roswitha Haß kurzerhand zur Ehrenvorsitzenden der Neuburger Frauen-Union. Sichtlich überrascht und gerührt bedankte sich Haß. Es sei nicht leicht für sie, nach so langer Zeit zu gehen. Doch es sei irgendwann an der Zeit, den Absprung zu wagen und jüngeren Frauen das Amt zu überlassen, sagte sie.
Heckl-Stadler freut sich auf die Zukunft und hat es sich zum Ziel gesetzt, jüngere Frauen anzusprechen und für das Engagement in der Politik gewinnen und begeistern zu können.
