Böhmfeld
Wasserzweckverband schuldenfrei

12.07.2011 | Stand 03.12.2020, 2:38 Uhr

Randvoll mit glasklarem Trinkwasser: Die Hauptkammer des Hochbehälters am nördlichen Fuße des Reisbergs, dessen Innenbeschichtung erneuert werden soll, fasst eine Million Liter. Das ist der Tagesverbrauch des Wasserzweckverbands Böhmfelder Gruppe. Zusätzlich gibt es noch zwei kleinere Behälter mit je 75 000 Litern - Foto: Adamo

Böhmfeld (EK) Der Haushalt 2011 stand im Mittelpunkt der Sitzung des Wasserzweckverbands Böhmfelder Gruppe. Geschäftsführerin Sabine Schneider erläuterte die Ansätze des Haushaltsplans.

Einhellig beschlossen die Verbandsräte den Verwaltungshaushalt mit 486 790 Euro und den Vermögenshaushalt mit 294 884 Euro. Bei gleich bleibendem Wasserpreis sind heuer mit 270 000 Euro höhere Einnahmen zu verzeichnen, weil der Zweckverband vorübergehend die Gemeinde Eitensheim über die Notverbundleitung mit Trinkwasser beliefert. Im Rahmen der freiwilligen Kooperation zum Schutz des Grundwassers fallen 35 000 Euro Ausgaben für das Fachbüro und die Honorarzahlungen an die teilnehmenden Landwirte an. Für Grunderwerb hält der Haushalt 100 000 Euro vor, während die bereits abgeschlossene Bohrung von vier Grundwassermessstellen Gesamtkosten in Höhe von 125 000 Euro verursachte. Im Rahmen der Generalsanierung von Abwasserkanal und Straße in der Gemeindestraße Pfarrsiedlung in Böhmfeld wird auch die Trinkwasserleitung mit einem Kostenaufwand von 55 000 Euro komplett erneuert.

Erfreut nahmen die Verbandsräte zur Kenntnis, dass der Zweckverband nicht nur schuldenfrei bleibt, sondern auch über allgemeine Rücklagen verfügt. In Böhmfeld, Hitzhofen, Hofstetten und Lippertshofen betreut der Verband etwa 1820 Abnahmestellen mit einem Verbrauch von jährlich 230 000 Kubikmetern Trinkwasser.

Einstimmig erfolgten die Feststellung der Jahresrechnung 2010 und die Billigung des kaufmännischen Abschlusses 2009. Dabei macht der Zweckverband seit dem Jahr 2000 von der Möglichkeit Gebrauch, auf durch staatliche Zuschüsse finanzierte Anlagenteile abzuschreiben und die daraus erzielten Erlöse einer Sonderrücklage zuzuführen. Insgesamt konnte so eine Sonderrücklage von 762 528 Euro geschaffen werden, aus der Investitionen finanziert werden, ohne die Wasserabnehmer finanziell belasten zu müssen.

Nach der Senkung der Grundgebühren im Jahr 2004 und der Verbrauchsgebühr auf 80 Cent pro Kubikmeter Trinkwasser im Jahr 2009 könnten die Gebühren auch mittelfristig stabil gehalten werden, teilte Zweckverbandsvorsitzender Alfred Ostermeier mit.

Für die eventuell erforderliche Erneuerung der elektronischen Steuerung der technischen Anlage des Zweckverbands sollen Alternativangebote von Spezialfirmen eingeholt werden.

Ebenfalls im Stadium der Vorbereitung befindet sich das Projekt „Sanierung Hochbehälter“. Die aus dem Jahr 1984 stammende Beschichtung der drei Trinkwasserkammern soll erneuert werden, wobei einer Dickbeschichtung mit Betonbauschlämme als Alternative die Auskleidung der Kammern mit Edelstahl gegenübersteht. Vor einer Entscheidung sollten bereits sanierte und in Sanierung befindliche Behälter in der Region besichtigt werden.