Eichstätt
Wasserwacht zum „Anfassen“

Zum Jugendaktionstag in Beilngries waren 80 Jungen und Mädchen gekommen

21.09.2017 | Stand 02.12.2020, 17:28 Uhr
Große Wirkung auf die Jugend hat immer das Motorrettungsboot.  „Schade, dass es schon vorbei ist“, hieß es am Ende. −Foto: Gampl

Eichstätt/Beilngries (pga) Die Kreiswasserwacht Eichstätt hat ihre Jungmitglieder eingeladen, alles über den Wasserrettungsdienst intensiv kennenzulernen.

80 Kinder waren rund um das Rotkreuzzentrum Beilngries unterwegs und nutzten diese Gelegenheit, den Erwachsenen über die Schulter zu blicken. Begleitet wurden sie von den Jugend- und Gruppenleitern ihrer Wasserwacht Ortsgruppen.

Die Jugendleiterinnen der Kreiswasserwacht, Stefanie Kaindl und Doris Keim, begrüßten die Mädchen und Jungen. Sie zeigten sich erfreut über das große Interesse an der Veranstaltung und dankten gleichzeitig den vielen Helfern für die tatkräftige Unterstützung vor Ort. Veranstaltungen wie diese seien ein unverzichtbarer Beitrag zum Zusammenwachsen von Jung und Alt. Gleichzeitig trügen sie dazu bei, die Ortsgruppengrenzen zu überwinden und den Blick über den Tellerrand hinaus zu weiten.

Teilnehmer aus den Ortsgruppen Altmannstein, Beilngries, Gaimersheim, Großmehring, Kipfenberg, Eichstätt und Wellheim konnten an diesem Tag die Wasserwachtarbeit erleben. Gerade mit Blick auf eine spätere Mitarbeit in einer der Schnelleinsatzgruppen sei dies wichtig, denn die Kooperation über Ortsgruppengrenzen hinaus sei der Schlüssel für eine gute Zukunft.

Für jeden, der sich in der Wasserwacht weiterentwickeln will, ist es wichtig, alle Facetten zu kennen, um dann den eigenen ganz individuellen Weg, einschlagen zu können. Deshalb lag der Schwerpunkt des Tages nicht auf der Vermittlung theoretischer Inhalte. An allen Stationen waren die Teilnehmer aufgefordert, aktiv mitzuarbeiten. Hierdurch erhielt der Begriff „Erlebnispädagogik“ ein neues Gesicht. So konnten und sollten die Teilnehmer alles anfassen, ausprobieren und natürlich auch erfragen. Manchem war es etwas mulmig zumute, als er als Patient in den Krankenwagen gebracht wurde oder die Tauchermaske ausprobieren durfte. Viele Lacher gab es, wenn Mädchen oder Jungen mit einer Körpergröße von 120 Zentimeter in Fischstiefeln durch die Halle stapften, die auch gut über den Kopf reichten. Knoten und Stiche gehörten ebenso wie die Erste Hilfe oder das Bedienen eines Funkgerätes zum Repertoire.

Nicht fehlen durfte die Mitfahrt im Motorrettungsboot. Obwohl es zeitweise heftig regnete, litt der Spaß der Kinder bei der Schifffahrt auf dem Kanal nicht. Hier wurde jedem deutlich, dass der Dienst in der Wasserwacht nicht an Schönwetterperioden gebunden, sondern bei jeder Witterung und zu jeder Tageszeit zu verrichten ist.

Auch der Vorsitzende der Kreiswasserwacht, Peter Gampl, war gekommen, um die Jugend zu grüßen. Er erzählte davon, dass in diesem Jahr ein zwölfjähriges Mädchen aus der Wasserwacht Breitenfurt ein Kind aus dem dortigen Schwimmbecken gerettet hat. Nur durch das rasche Handeln der Ehrenamtlichen konnte das Leben des Kindes weitergehen. Dies sei ein gutes Beispiel dafür, wie wichtig die Arbeit in der Wasserwacht ist. Gampl: Nur wer gut ausgebildet ist, kann in einer derartigen Situation schnell und sicher helfen. Durch Menschen wie euch wird der Slogan des Bayerischen Roten Kreuzes ,Menschen helfen Menschen’, lebendig.“