Pförring
Wasserversorgung getestet

Angenommenes Feuer in Entsorgungsfirma in Pförring bekämpft

12.10.2018 | Stand 02.12.2020, 15:28 Uhr
Atemschutzgeräteträger mussten im Zuge der Übung zwei Personen aus einem verrauchten Gebäude bergen. −Foto: Kügel

Pförring (kue) Brand in einem Pförringer Entsorgungsunternehmen: So hat das Szenario für eine gemeinsame Übung der Feuerwehren aus Pförring, Ettling und Neustadt gelautet, bei der die Zusammenarbeit der Nachbarwehren und die Löschwasserversorgung im Gewerbegebiet getestet wurden.

Nur kurz heulen die Martinshörner, dann haben die Einsatzkräfte der Feuerwehr Pförring den Einsatzort am Mittersteigweg erreicht, der nur einen Steinwurf vom Feuerwehrhaus entfernt ist. Im Nordwesten des Firmengeländes brennt ein Schrotthaufen, Personen werden nicht vermisst, hieß es in der Alarmmeldung.

Während der Einsatzleiter kurz die Lage erkundet, treten die Feuerwehrleute in ihren Schutzanzügen hinter den Fahrzeugen an und nehmen die Befehle entgegen. Dann geht alles im Laufschritt. Schläuche werden ausgerollt, Hydranten angeschlossen, Verteiler gesetzt. Nach kurzer Zeit heißt es "Wasser marsch! " und die Widerstandslinie zum Nachbarbetrieb im Norden steht.

Die Lage spitzt sich zu, als plötzlich doch zwei Personen als vermisst gemeldet werden. Atemschutzgeräteträger der Wehren aus Pförring und Ettling finden sie in einem verrauchten Gebäude und bringen die Verletzten aus dem Gefahrenbereich. Inzwischen ist die Feuerwehr aus dem benachbarten Neustadt mit acht Fahrzeugen und 38 Mann angerückt. Die Niederbayern bauen eine zweite Widerstandslinie im Firmengelände auf und bekämpfen den Brand von der Drehleiter aus. Am anderen Ende des Firmengeländes befreien sie mit einem Lufthebekissen einen Arbeiter, der nach einem Unfall unter einem Stapler eingeklemmt ist.

"Die Einsatzübung wurde bereits im April mit den drei Feuerwehren ausgemacht, noch vor dem Brand bei einem Entsorgungsunternehmen in Beilngries", erklärt Kommandant Christoph Bürzer bei der Abschlussbesprechung im Feuerwehrgerätehaus, wo die Feuerwehrleute als kleine Anerkennung eine Brotzeit bekommen. Das Übungsobjekt Oblinger sei von der Feuerwehr Pförring ausgesucht worden, da trotz der Nähe zum Feuerwehrhaus hier noch keine Einsatzübung abgehalten worden sei.

Neben der Zusammenarbeit der Feuerwehren aus Pförring, Ettling und Neustadt sollte die Wasserversorgung erprobt werden, erläutert Bürzer zum Zweck der Übung. Das Gewerbegebiet wird normalerweise über den Wasserzweckverband Altmannsteiner Gruppe versorgt, mit dem Pförring einen Notverbund unterhält, hatte Bürgermeister Bernhard Sammiller erklärt. Für die Übung wurde am Mittersteigweg die Verbindung zum Netz des Wasserzweckverbands Ingolstadt Ost geöffnet, der den Großteil des Gemeindegebiets versorgt.

Als weitere Aufgaben kämen die Schadstoffmessung und die Warnung der Bevölkerung hinzu, sagt Bürzer. Bei der Übung waren 75 Feuerwehrmänner und -frauen - 40 aus Neustadt, 25 aus Pförring und zehn aus Ettling - mit 13 Fahrzeugen angerückt. "Bei einem echten Brand würden bestimmt doppelt so viele alarmiert", meint Bürzer, der die Pförringer Wehr nur noch bis Jahresende führt. Kreisbrandrat Martin Lackner war beeindruckt von der reibungslosen Zusammenarbeit und dankte den Feuerwehrleuten: "Ihr habt alle miteinander eure Freizeit geopfert. "