Allersberg
Wasserleiche in der Kleinen Roth

Wolfgang Bittner findet toten Allersberger – Kurz darauf wilde Verfolgungsjagd nach versuchtem Einbruch

03.06.2013 | Stand 03.12.2020, 0:04 Uhr

Den Leichnam eines 77-jährigen Allersberger hat die Feuerwehr aus der Kleinen Roth auf dem Gelände der Baumschule Bittner geborgen - Foto: Sturm

Allersberg (HK) Eine Wasserleiche ist gestern Morgen in der Kleinen Roth auf dem Gelände der Baumschule Bittner in Allersberg gefunden worden. Kaum war die Polizei abgerückt, kam der nächste Schock: Zwei Einbrecher versuchten, in das Wohnhaus der Familie einzudringen.

Bei dem Toten handelt es sich um einen 77-jährigen Mann aus Allersberg. „Zur Todesursache können wir nichts sagen“, erklärte Polizeisprecher Rainer Seebauer gestern. „Allerdings muss er am Sonntag noch gesehen worden sein, er kann also nicht lange in dem Bach gelegen haben.“ Ob der Leichnam obduziert wird, stehe noch nicht fest. Die Ermittlungen laufen.

Wolfgang Bittner fand den Toten gestern kurz vor 8 Uhr auf dem Gelände der Baumschule an der Rother Straße, als er angeschwemmten Unrat wegräumen wollte. „Ich habe einen Ball gesehen“, erzählt Wolfgang Bittner, „und als ich hinlangen wollte, war es der Kopf einer Leiche, die an der Brücke hing. Das war ein Schock für mich.“ Die Allersberger Feuerwehr barg den Leichnam des Mannes.

Die erste Aufregung hatte sich gerade gelegt, als die Alarmanlage am Elternhaus der Familie Bittner auf der gegenüberliegenden Straßenseite losging. „Der letzte Polizeiwagen war gerade weggefahren und ich habe noch hinterhergeschrien“, erzählt Matthias Bittner, der die Polizei noch einmal rufen musste. „Ich bin Richtung Wohnhaus meiner Eltern gerannt und die Einbrecher überquerten die Straße“, erzählt Matthias Bittner. „Ich habe gerufen ’Stehen bleiben’, aber die sind davongerannt.“

Da sei ihm klar gewesen, dass es sich um die Täter handeln musste. „Wir haben sie über den Bauhof in Richtung Polsdorfer Straße und über die Wiesen und Äcker gejagt.“ Als die Männer über den Zaun in eine Windschutzhecke flüchteten, habe sich die Spur verloren. „Das war Wildwest in Allersberg“, ergänzt sein Bruder Wolfgang.

Die Hilpoltsteiner Polizisten alarmierten einen Hubschrauber, aber da dieser keine Wärmebildkamera an Bord hatte, blieb die Suche nach den Einbrechern zunächst erfolglos. Erst ein Diensthundeführer mit seinem Schäferhund konnte zwei Männer in einer Hecke aufspüren. „Sie sind genau dort gestellt worden, wo vor einer Dreiviertelstunde noch die Leiche gelegen hatte“, erzählt Matthias Bittner. „Sie waren durchnässt und haben gezittert.“ Laut dem Hilpoltsteiner Inspektionsleiter Otto Hamperl handelt es sich um zwei 23 und 27 Jahre alte Osteuropäer. „Aber es gibt keinen Zusammenhang mit der Leiche“, betont der Polizist. „Das ist nur ein ganz blöder Zufall.“