Washington bebt

Kommentar

18.05.2017 | Stand 02.12.2020, 18:06 Uhr

Nun also ein Sonderermittler. Washington bebt, Donald Trump wütet. Jeden Tag dringen aus dem Weißen Haus neue verstörende Nachrichten über Interessenkonflikte und Grenzüberschreitungen des mächtigsten Mannes der Welt.

Der US-Präsident steht unter Druck wie nie zuvor in seiner noch kurzen Amtszeit.

Mag Trump auch von der größten politischen Hexenjagd der Geschichte der USA sprechen und weiterhin das Vertrauen seiner Anhänger genießen: Durch Attacken auf Medien und Ermittler wird er die Angelegenheit nicht lösen. Mit dem Rauswurf von FBI-Chef James Comey hat Trump den Eindruck erweckt, er wolle die Untersuchung der Russland-Affäre blockieren. Damit ist eine rote Linie überschritten.

Trumps Verhalten wird immer bizarrer. Dabei ist die Einsetzung des Sonderermittlers, die er jetzt lautstark kritisiert, für ihn eine Chance, den Schaden zu begrenzen - sollte er eine weiße Weste haben. Dass die Entscheidung sowohl von Republikanern als auch von Demokraten gelobt wird, ist ein Zeichen der Hoffnung für die Demokratie. Es kommt nun darauf an, dass Sonderermittler Robert Mueller ohne neuerliche Versuche der Einflussnahme seinen Auftrag erfüllen kann.