Kosmetik-Trend
Was hat es mit Halal-Kosmetik auf sich?

Produkte boomen nicht nur bei gläubigen Musliminnen und Muslimen

14.04.2021 | Stand 23.09.2023, 17:58 Uhr
Halal-Kosmetika erfreuen sich immer größerer Beliebtheit. Auch beispielsweise für Allergikerinnen und Allergiker haben die Produkte Vorteile. −Foto: Pixabay

Derzeit begehen gläubige Musliminnen und Muslime den Fastenmonat Ramadan. Zwischen Sonnenaufgang und Sonnenuntergang darf beispielsweise nichts gegessen und getrunken werden. Davor und danach muss die Ernährung halal sein - das allerdings das ganze Jahr über. Doch nicht nur Lebensmittel werden mittlerweile vielerorts halal angeboten. Auch Kosmetika, die nach Regeln der Religion erlaubt sind, werden immer mehr zum Trend. Auch deswegen, weil diese Produkte nicht nur bei gläubigen Musliminnen und Muslimen beliebt sind.

WAS BEDEUTET HALAL?

Der arabische Begriff halal bedeutet nach islamischem Recht erlaubt. Das Gegenteil zu halal ist haram, was so viel wie verboten heißt. Begründet werden diese Begriffe mit der wichtigsten Schrift des Islam, dem Koran.

HALAL-KOSMETIKA

Wie bei Lebensmitteln soll bei Halal-Kosmetika auf tierische Produkte sowie auf Alkohol verzichtet werden. Außerdem sind Silikone, Paraffine, Gelatine, Duftstoffe sowie weitere chemische Stoffe nicht erlaubt. Je nach Glaubensrichtung und Auslegung ist die Liste der verbotenen Inhaltsstoffe länger oder kürzer. Neben den Inhaltsstoffen spielen die Herstellungsorte, die Prozesse und die Lagerung eine wichtige Rolle: Auch hier sollen die Regeln des Islam beachtet werden.


WIE ERKENNT MAN DIE PRODUKTE?

Laut einer Studie des britischen Marktforschungsunternehmens Tech Navio aus dem Jahr 2018 wird sich das Volumen der Halal-Kosmetika von 25 Milliarden bis 2022 auf rund 55 Milliarden Euro mehr als verdoppeln. Zwar erfreuen sich Halal-Kosmetika auch in nicht-muslimischen Ländern einer immer größeren Beliebtheit, einheitliche Regeln gibt es aber nicht. Dafür immerhin ein Siegel. In den Regalen der Kosmetikabteilungen muss man oft einen Moment länger suchen - sehr viel Auswahl gibt es nicht. Die Kosmetik-Hersteller wollen künftig mehr auf die Produkte setzen, denn die Nachfrage steigt kontinuierlich.

HALAL-KOSMETIKA: OFT VEGAN UND GUT FÜR ALLERGIKERINNEN UND ALLERGIKER

Und das nicht nur bei Musliminnen und Muslimen. Weil die Vorgaben für Halal-Kosmetika so hoch sind, sind die Produkte häufig vegan. In vielen Fällen dazu noch fairtrade und bio. Bei empfindlicher Haut lohnt es sich oftmals, die Halal-Produkte auszuprobieren, weil eben viele chemische Stoffe weggelassen werden.

IMMER WIEDER NEUE TRENDS BEI KOSMETIKA

Booms gibt es bei Kosmetika immer wieder. Vor allem auf die Nachhaltigkeit haben viele Verbraucherinnen und Verbraucher in den vergangenen Jahren immer mehr ein Auge. Das geht schon bei der Verpackung los. "Die Kunden möchten der Umwelt weniger schaden und gleichzeitig keine schlechten Inhaltsstoffe an ihre Haut lassen", erklärt Umweltreferentin Maria Leidemann vom VerbraucherService Bayern zu dieser Entwicklung.

Lina Schönach