Ingolstadt
Was für eine Stimme!

Luke Jackson brilliert in der Neuen Welt

12.12.2017 | Stand 02.12.2020, 17:05 Uhr

Tolle Stimme, fantastische Texte: Luke Jackson begeisterte sein Publikum. - Foto: Knobloch

Ingolstadt (DK) Saallicht aus, Bühnenspot an, Ohren auf und Augen zu - das Konzert von Luke Jackson ist von der ersten Sekunde an ein wahrer Hörgenuss! Der junge Brite singt mit Leib und Seele, er hat die totale Kontrolle über seine Stimme und ist dennoch voller Emotionen. Diese geniale Kombination ist manchmal schwer zu finden.

Zuletzt war Jackson beim Bluesfest 2016 in Ingolstadt, diesmal tritt er in der Neuen Welt solo auf. Auch allein füllt er den Gastraum mit seinem brillanten Gesang und perkussiven Gitarrenspiel vollkommen aus. Kraftvoll und strahlend präsentiert der Singer-Songwriter aus dem englischen Canterbury seine Eigenkompositionen genauso wie einige Coversongs, die er so zu interpretieren weiß, als ob sie ebenfalls aus seiner Feder stammten.

Für Gänsehaut sorgen unter anderem seine Versionen von "Free Fallin'" des in diesem Jahr verstorbenen Sängers Tom Petty, "Georgia On My Mind" vom legendären Ray Charles sowie "Bridge Over Troubled Water" von Simon & Garfunkel, alles Lieder, die das Ausnahmetalent seit seiner Kindheit begleitet haben. Mittlerweile hat Jackson sein drittes Album, "Tall Tales and Rumours", veröffentlicht. Und im Februar erscheint sein erstes Live-Album.

Doch erstmal hat sich Luke Jackson eine Pause verdient. Das Konzert in Ingolstadt war sein letztes für dieses Kalenderjahr, in welchem er durch Europa, die USA und Kanada getourt ist. Dort war Jackson mit dem transkontinentalen Reisezug "The Canadian" auf über 4000 Kilometern von Toronto nach Vancouver unterwegs, wo einheimische Künstler die Möglichkeit haben für die Fahrgäste zu spielen und gemeinsam kreativ zu sein. So hat er unter anderem im Schlafwagenabteil den Song "Amy" geschrieben.

Egal ob Lieder über die Liebe, das Leben, seine Erlebnisse auf Tour oder zu Hause in Südengland: Luke Jackson schreibt mit viel Gefühl, und es macht nicht nur sehr viel Freude, seiner einmalig schönen Stimme zu lauschen, sondern dem zu folgen, was er Zeile für Zeile erzählen will. Er formt jedes einzelne Wort, als ob es das wichtigste des Songtextes wäre. Das quittieren die Zuhörer mit tosendem Applaus. In der zweiten Zugabe begibt sich Jackson mitten ins Publikum und jagt diesem einen letzten wohligen Schauer über den Rücken. Seine Version von "Make It Rain" so hautnah zu erleben, ist schon etwas ganz Besonderes. Der Titel von Foy Vance wurde zwar schon von Ed Sheeran gecovert, doch Jackson legt unplugged noch eine Schippe drauf. Einfach grandios!