Ingolstadt
Warum nach Löscharbeiten das Trinkwasser verunreinigt war

Bei Brandeinsatz in der Herschelstraße gelangte Löschschaum in Leitung - erste Untersuchungen zur Ursache sind abgeschlossen

18.10.2021 | Stand 23.09.2023, 21:22 Uhr
Leitungswasser nicht trinkbar: Neun Wohnblöcke in der Herschelstraße sind von der Verunreinigung betroffen. −Foto: Hauser (Archiv)

Ingolstadt - Bei umfangreichen Löscharbeiten bei einem

donaukurier. de/lokales/ingolstadt/dk-video-Feuer-in-Ingolstaedter-Hochhaus-Polizei-nennt-Brandursache;art599,4818260" target="_blank" class="external-link-new-window" title="">Wohnungsbrand in der Herschelstraße ist am 8. Oktober das Trinkwasser in mehreren Wohnblöcken verunreinigt worden. Jetzt steht die Ursache für die Verunreinigung fest. Beim Anschließen des Schlauches ist ein Fehler unterlaufen. Es gelangte eine geringe Menge des Löschschaums in die Trinkwasserleitungen.

Laut Thomas Schimmer, Sprecher der Berufsfeuerwehr, hatte die Feuerwehr zwei Löschfahrzeuge eingesetzt. Es wurden parallel zwei Schlauchleitungen gelegt: sowohl im Inneren des Wohnblockes als auch von Außen. Während der Brandbekämpfung fiel der Schlauch im Wohnblock aus. "Das ist das schlechteste, was im Einsatz passieren kann, berichtet Schimmer. Die Einsatzkräfte handelten schnell: Der betroffene Schlauch wurde an das Hydrantennetz angeschlossen, um das benötigte Löschwasser zu erhalten. Bei diesem Vorgang gelangte der Löschschaum in die Wasserleitungen.

"Das Missgeschick ist sofort aufgefallen. Nachdem die Menschenrettung abgeschlossen war, haben wir sofort mit der Spülung der Leitungen begonnen und die Anwohner informiert", sagt Schimmer. Es ist der erste ihm bekannte Fall in Ingolstadt, bei dem Löschwasser in die Wasserleitungen gelangt sei - jedoch tritt das Problem auch manchmal in anderen Städten auf. Unlängst bei einem Wohnungsbrand vergangenen Monat in Augsburg. "Der Hochhausbrand in der Herschelstraße war für die Einsatzkräfte ein fordender Einsatz morgens um 4 Uhr mit einem Todesopfer", so Schimmer.

Etwa 300 Wohnungen betroffen

Nach Auskunft der Ingolstädter Kommunalbetriebe sind von der Wasserverunreinigung etwa 300 Wohnungen in der Herschelstraße betroffen. Seit nun mehr als 10 Tagen werden die Bewohner von der Stadt aufgefordert, bis auf Weiteres das Leitungswasser nicht mehr zu trinken oder zur Speisenzubereitung zu verwenden. Inzwischen sind alle Leitungen gespült. Die Kommunalbetriebe haben chemische Proben entnommen und zur Untersuchung an das Gesundheitsamt übermittelt. Inzwischen liegen erste Ergebnisse vor. Sobald das Gesundheitsamt die Freigabe erteilt, erhalten die betroffenen Anwohner weitere Informationen zum Stand der Wasserleitungen.

Laut den Kommunalbetrieben gebe es derzeit noch keinen Überblick über die Kosten, die durch die Verunreinigung entstanden sind. "Wir kümmern uns jetzt zuerst darum, dass alles wieder funktioniert", sagt Claudia Recknagel, Sprecherin der Ingolstädter Kommunalbetriebe. Danach werde ermittelt, wie hoch der entstandene Schaden tatsächlich ist.

DK

Miriam Werner