Schrobenhausen
Warum die Turnhallen zu bleiben

Landkreis gibt die beiden Doppelhallen in Schrobenhausen noch nicht für Vereine frei

29.09.2020 | Stand 02.12.2020, 10:28 Uhr
Die Turnhalle der Schrobenhausener Knabenrealschule. −Foto: SZm

Schrobenhausen - Die beiden Turnhallen des Landkreises werden noch eine ganze Weile geschlossen bleiben, mindestens bis zu den Herbstferien. Darauf haben sich inzwischen das Landratsamt in Neuburg und die Leitungen der Schulen verständigt. Wie berichtet, war die Hoffnung bei vielen Schrobenhausener Vereinen groß gewesen, dass der Betrieb wieder wie Corona anlaufen kann; das ist aber bis auf Weiteres nicht überall der Fall. Unsere Zeitung hat im Landratsamt nach den Hintergründen gefragt.

"Oberste Aufgabe ist es, erst einmal den Unterricht an den Schulen sicherzustellen", sagte dazu Regierungsrätin Corinna Heinrich vom Landratsamt. Und da seien wegen Corona etliche Voraussetzungen zu erfüllen, um Infektionen zu vermeiden. Aktuell sei es so, dass eine Schulturnhalle vor und nach der Nutzung durch einen externen Verein komplett gereinigt werden müsste, "und das muss ja auch jemand bezahlen". Und : Die Parallelnutzung einer Doppelturnhalle durch zwei verschiedene Vereine sei auch nicht zulässig.

Mit den Verantwortlichen des Gymnasiums Schrobenhausen und der Franz-von-Lenbach-Realschule wie auch mit anderen Schulen des Kreises habe es Besprechungen gegeben, berichtet Corinna Häring, und der Tenor sei sehr eindeutig gewesen: "Die Schulen brauchen Turnhallen zurzeit selbst für Elternabende und auch, um dort mit den geforderten Abständen Untericht halten zu können." Für alle Landkreisturnhallen habe man sich darauf verständigt, die Turnhallen bis zu den Herbstferien nicht für eine Vereinsnutzung freizugeben. Und danach? "Darüber werden wir reden, wenn es so weit ist", sagte Corinna Häring, "wir werden beobachten, wie wir durch die Erkältungsphase kommen."

Auch für die Volkshochschule - in Schrobenhausen ist sie als Verein organisiert - haben sich durch Corona erschwerte Bedingungen ergeben, bestätigt Corinna Heinrich auf Anfrage. Sie war bisher sehr unproblematisch für Unterrichtseinheiten in Schulen zu Gast; das geht zurzeit nicht so einfach. "Die Vorgabe ist, dass Schüler morgens einen gereinigten Raum vorfinden müssen", berichtet die Regierungsrätin. Folge: Werden Klassenzimmer von Schülern und von einem externen Verein genutzt, müsse jeweils zwischendurch eine Reinigung stattfinden, andernfalls entstünde eine Haftungsfrage, sollte es bei der einen oder der anderen Nutzung zu einer Infektion kommen.

Entsprechend habe, so Heinrich, der Landkreis vor einer Weile angekündigt, der Volkshochschule Schrobenhausen die Kosten für die Reinigung in Rechnung zu stellen, wenn sie Räume des Gymnasiums in Coronazeiten weiter nutzen will. Wie berichtet, belastet das die Kasse der Volkshochschule monatlich mit rund 1600 Euro.

mpy