Regensburg
Warten auf die Zweitimpfung: Darum dauert es teils so lang

06.05.2021 | Stand 14.05.2021, 3:33 Uhr
Geimpfte können in Bayern mehr Freiheiten in Anspruch nehmen. −Foto: dpa

Wer "vollständig geimpft" oder von Corona genesen ist, genießt ab diesem Donnerstag unter Umständen in Bayern bestimmte Freiheiten.

Doch viele im Freistaat, die die Erstimpfung schon hinter sich haben, müssen noch einige Wochen auf die Zweitimpfung warten. Warum die, je nach Impfstoff, in unterschiedlichen Abständen verabreicht wird, erklärt der Regensburger Infektiologe Prof. Bernd Salzberger im Gespräch mit der Passauer Neuen Presse.

"Wirkung besser"

Anfangs teils drei, mittlerweile sechs Wochen Abstand werden bei dem Impfstoff von Biontech/Pfizer in der Regel eingehalten. Bei Moderna waren es zum Teil vier Wochen, jetzt sind es aber auch schon vielerorts sechs. Und bei Astrazeneca werden gar zwölf Wochen Abstand empfohlen.

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"Ein längerer Abstand zwischen Erst- und Zweitimpfung scheint vor allem bei der Astrazeneca-Impfung wichtig zu sein: dann ist die Wirkung besser", erklärt dazu Prof. Salzberger. Das Immunsystem "verbessert" die gebildeten Antikörper noch in den ersten Wochen nach der Impfung und dann ist die "Boosterung effektiver", sagt er.

"Schutz schon nach der ersten Impfung"

Und weiter: "Eine solche Verbesserung der Wirkung ist bei Biontech und Moderna vermutlich gar nicht mehr messbar, hier nimmt man den längeren Abstand, um rascher Erstimpfungen durchzuführen. Da ein Schutz schon nach der ersten Impfung einsetzt, ist das durchaus sinnvoll."

Wie in der Regel ja auch praktiziert, empfiehlt Salzberger bei Biontech und Moderna einen Abstand von fünf bis sechs, bei Astrazeneca von zwölf Wochen.

DK

Karin Seibold