Warnstreiks verschonen Schanzer

29.01.2009 | Stand 03.12.2020, 5:14 Uhr

Unbegründete Sorge: Die Pendler und Reisenden im Hauptbahnhof kamen bei den gestrigen Warnstreiks glimpflich davon. Fast alle Züge fuhren nach Bahnangaben planmäßig. - Foto: Stadik

Ingolstadt (ms) Bei den Warnstreiks der Bahngewerkschaften am gestrigen Morgen sind die Ingolstädter Reisenden noch einmal glimpflich davon gekommen. Während in anderen bayerischen Großstädten der Verkehr nahezu lahmgelegt wurde, blieb das Chaos in der Schanz aus.

Lediglich der regelmäßig verkehrende Nachverkehrszug zwischen Nürnberg, Ingolstadt und München (der so genannte NIM-Express) fiel ab 6.01 Uhr aus. Alle anderen Züge fuhren nach Bahnangaben beinahe planmäßig.

"Einwandfrei", meinte denn auch ein junger Mann am Bahnsteig des Ingolstädter Hauptbahnhofs, als sein Zug nach München pünktlich einfuhr. "Aber ich hoffe, dass ich auch wieder so problemlos nach Hause nach Ingolstadt zurück komme", fügte der Pendler im schwarzen Geschäftsanzug hinzu. "Ich habe kein gutes Statement für sie", winkte auch eine lachende junge Frau ab, die pünktlich mit ihrem ICE auf Fernreise ging. "Ich habe bisher noch keine Beeinträchtigung verspürt", berichtete die Reisende. "Da waren die Sorgen wohl unbegründet."

Auf den Anzeigetafeln im großen Wartesaal und an den Bahnsteigen informierte die Bahn ihre Kunden über die Warnstreiks, die von den Gewerkschaften als "Operation Nadelstich" bezeichnet wurden. Der Regionalzug aus Regensburg etwa wurde mit zehnminütiger Verspätung angekündigt. Entsprechend schnell sprangen Dutzende von Schülern aus dem Zug und rannten in Windeseile zu ihren Bussen, um ja noch rechtzeitig in die Schule zu kommen. Ein Pendler hingegen, der sich gemütlich Zeit ließ, meinte gelassen: "Nein, ich hatte keine Probleme mit dem Streik."

Zu den Arbeitsniederlegungen, die bereits nachts um 4.30 Uhr begannen, hatten die Gewerkschaft Transnet und die Verkehrsgewerkschaft GDBA aufgerufen. Die befristeten Ausstände betrafen bundesweit zahlreiche Großstädte, in Bayern waren es Nürnberg und München.