Warnstreiks gehen weiter - Kindergärten, Kitas, Flughafen betroffen

25.04.2016 | Stand 08.08.2018, 9:44 Uhr

Ingolstadt/München (dpa/dk) Im Tarifstreit des öffentlichen Dienstes erhöhen die Gewerkschaften in dieser Woche noch einmal den Druck. Davon wird auch Ingolstadt betroffen sein. Hier ist die Stadtverwaltung zum Streik aufgerufen. Die Auswirkungen dürften aber auch im Großraum München deutlich zu spüren sein. Am Dienstag soll es dort unter anderem Warnstreiks in städtischen Kindergärten und Kitas geben, am Mittwoch sind Beschäftigte am Flughafen zu Arbeitsniederlegungen aufgerufen.

In Ingolstadt hat Verdi für Dienstag die gesamte Stadtverwaltung zum Warnstreik aufgerufen. Ausgenommen bleiben sollen davon die Kitas. Wie die Stadt bekannt gab, ist an diesem Tag mit eingeschränktem Service zu rechnen. Bestreikt werden voraussichtlich auch das Klinikum und die Ingolstädter Kommunalbetriebe. Um 11 Uhr wird Verdi auf dem Paradeplatz eine Protestkundgebung veranstalten.
 
Auch die Stadtwerke Ingolstadt sind betroffen. Während der Schalter im Kundencenter in der Mauthstraße zu den üblichen Öffnungszeiten besetzt ist, bleibt das Kundencenter in der Ringlerstraße geschlossen. Telefonisch sind die Stadtwerke zwar unter der kostenlosen Servicenummer 0800 / 8000 230 zu erreichen, aufgrund der verminderten personellen Besetzung kann es in der Leitung aber zu Wartezeiten kommen. Keinerlei Auswirkungen hat der Streik dagegen auf die Störungsmeldung. Bei Gasgeruch, Strom- oder Fernwärmeausfall sowie bei Wasserschäden sind die Stadtwerke rund um die Uhr unter der (0841) 80-42 22 zu erreichen.
 
In München rechnet Verdi damit, dass rund 1500 Beschäftigte dem Streikaufruf folgen werden. Für den Vormittag sind eine Demonstration und eine Kundgebung in der Innenstadt geplant. Neben Kitas sollen die Stadtwerke inklusive der Bäder, aber ohne die Münchner Verkehrsgesellschaft, die Müllabfuhr, Straßenreinigung und Baureferat betroffen sein. In Freising sind Beschäftigte der Stadtwerke, des Klinikums und des Landratsamts zu Warnstreiks aufgerufen. Auch andere Gemeinden sind betroffen.

Ob und wie viele Kitas am Dienstag in München schließen müssen, konnte eine Verdi-Sprecherin am Montag noch nicht sagen. Die Gewerkschaft droht aber bereits mit einer Ausweitung der Warnstreiks, sollten die Verhandlungen mit der Arbeitgeberseite nicht vorangehen. „Falls die Arbeitgeber nicht mitziehen, sind wir auch auf eine Ausweitung des Arbeitskampfes vorbereitet“, erklärte der Verdi-Geschäftsführer für München und die Region, Heinrich Birner.

In Nürnberg wurden einige wenige Kitas bereits am Montag bestreikt. In der Innenstadt demonstrierten laut Bayerischem Beamtenbund außerdem rund 1000 Beschäftigte. „Was jetzt auf dem Tisch liegt, hat mit Wertschätzung gegenüber den Teilnehmern nichts zu tun“, sagte stellvertretend der bayerische Vorsitzende des Verbands der Arbeitnehmer der Bundeswehr, Thomas Zeth. Es sei unbegreiflich, warum Bund und Kommunen bei sprudelnden Steuereinnahmen „Taschenspielertricks“ anwendeten.

Verdi fordert für die zwei Millionen Beschäftigten des öffentlichen Dienstes des Bundes und der Kommunen unter anderem sechs Prozent mehr Geld. Die Arbeitgeber haben inzwischen drei Prozent mehr Lohn und Gehalt für zwei Jahre geboten, was die Gewerkschaften aber ablehnten. Die dritte Verhandlungsrunde ist am 28. und 29. April. Bereits vergangene Woche hatte es viele Warnstreiks in Bayern gegeben.