Großmehring
Warnstreik bei Logistikfirma

55 Beschäftigte der Rudolph GmbH im Interpark legen für mehr Lohn zwei Stunden die Arbeit nieder

04.12.2014 | Stand 02.12.2020, 21:54 Uhr

Verdi-Fahnen vor dem Werkstor: Zwei Stunden lang legten am Mittwochnachmittag 55 Beschäftigte der Logistikfirma Rudolph im Interpark die Arbeit nieder - Foto: oh

Großmehring (DK) Zwei Stunden lang ging bei der Logistikfirma Rudolph teilweise nichts mehr: 55 Beschäftigte des Unternehmens im Interpark bei Großmehring beteiligten sich am Mittwochnachmittag erstmals an einem Warnstreik von Verdi.

Der Landesbezirk der Dienstleistungsgewerkschaft fordert bei der laufenden Tarifrunde 5,5 Prozent mehr Geld für die Beschäftigten im bayerischen Speditions-, Transport- und Logistikgewerbe, mindestens jedoch eine Lohnerhöhung um 120 Euro monatlich. Verdi spricht sich auch für eine Erhöhung der Auszubildendenvergütung um 50 Euro aus.

55 Mitarbeiter der Rudolph Spedition und Logistik GmbH im Interpark legten am Mittwoch von 13 bis 15 Uhr die Arbeit nieder, wie der Verdi-Landesbezirk Bayern gestern mitteilte. Mit Trillerpfeifen und Transparenten verliehen die Gewerkschaftsmitglieder vor den Werkstoren der Forderung nach 5,5 Prozent mehr Lohn Nachdruck.

Während des Streiks ruhte die Arbeit in mehreren Versandlagern. Nach Verdi-Angaben konnten rund 20 Lastwagen und vier Eisenbahnwaggons nicht abgefertigt werden. „Auf der Zufahrtsstraße und in der Einfahrt zum Betriebsgelände bildete sich eine lange Fahrzeugschlange“, sagte Hans-Peter Konrad, der für Ingolstadt und die Region zuständige Gewerkschaftssekretär. Das konnte der Leiter der Großmehringer Niederlassung der Rudolph Logistik Gruppe nicht feststellen: „Zu einem Verkehrschaos rund um das Betriebsgelände kam es nicht“, meinte Thomas Mertl gestern auf Anfrage des DONAUKURIER. Auch widersprach er der Darstellung der Gewerkschaft Verdi, dass während des Streiks die „komplette Arbeit zum Erliegen kam“. Mertl: „Durch die unspektakuläre Streikaktion wurde der Betriebsablauf nur geringfügig beeinträchtigt.“ Er betonte, dass der „Arbeitsausfall sofort nach dem Streik nachgeholt wurde“. Nach seinen Angaben sind am Großmehringer Standort des Logistikdienstleisters mit Hauptsitz in Baunatal rund 160 Mitarbeiter beschäftigt.

Während Verdi eine Lohnerhöhung um 5,5 Prozent fordert, haben die Arbeitgebervertreter des Landesverbands Bayerischer Transporteure bislang ein Tarifangebot von 1,9 Prozent mehr Lohn gemacht.