Greding
Warmes Jahr bringt viele Gewitter

Wetterbilanz 2016 zeugt von heißem Sommer Niederschläge fielen oft heftig aus

25.01.2017 | Stand 02.12.2020, 18:45 Uhr

Den arbeitsreichsten Tag 2016 verzeichnet die Gredinger Feuerwehr in der Gewitternacht auf den 30. Mai. Nach vollgelaufenen Kellern galt es am Morgen, auch noch ein Auto vom Baum zu befreien. - Foto: FFW Greding

Greding/Hausen (HK) Das Wetter im vergangenen Jahr hat einige Kapriolen geschlagen, auch in der hiesigen Region. Vor allem verschiedene Starkregenfälle hielten Feuerwehren in der ersten Jahreshälfte in Atem. Land unter hieß es abwechselnd in Greding, Stauf und Alfershausen.

Für den neuen US-Präsidenten könnte das Wetter im vergangenen Jahr ein Beleg sein, dass es mit dem Klimawandel wohl doch nicht so weit her ist. Denn nach den beiden Rekordjahren 2014 (10,39 Grad) und 2015 (10,06 Grad) ist die Durchschnittstemperatur 2016 mit 9,38 Grad wieder unter die 10-Grad-Marke gefallen, die sie bis 2014 ohnehin noch nie überschritten hatte. Sieht man etwas genauer hin, stellt man allerdings fest, dass auch das vergangene Jahr vergleichsweise warm ausgefallen ist, sogar zu den wärmsten Jahren zählt. Denn der Schnitt von 9,38 Grad liegt immer noch um ein Grad über der normalerweise üblichen Jahrestemperatur im langjährigen Vergleich. Die Messwerte zeigen somit eine deutliche Tendenz, dass es auch in der hiesigen Region zunehmend wärmer wird.

Die Regenmenge von 860,3 Litern im Jahr 2016 liegt über dem normalen Bereich, hierin unterscheidet sich das abgelaufene Jahr von den beiden Vorjahren - als es heiß und zudem trocken war - am deutlichsten. Die übliche Menge liegt bei rund 780 Litern. 2015 wurden annähernd 200 Liter weniger verzeichnet, vor zwei Jahren waren es wenigstens 736,5 Liter. In immerhin drei Jahren des Jahrtausends - 2001, 2002 und 2007 - wurde sogar die 1000-Liter-Marke geknackt.

Der Januar 2016 war insgesamt ein Spiegelbild des Jahres: Er fiel zu warm aus, zudem wurden viel Regen und Schnee registriert. In diesen Monat fiel allerdings auch der kälteste Tag des Jahres, einmal wurden lediglich minus 16,8 Grad gemessen. Im Februar gab es dann alles andere als Winterwetter: Es war oft wechselhaft, die Temperaturen um drei Grad zu mild. Es folgte ein unterkühlter, trockener März mit einigen Schneefällen.

Auch der April galt trotz des teils warmen Beginns eher kühler als üblich - denn gegen Ende des Monats ließ der Winter noch einmal einen Gruß zurück. Und das mitten im Frühling. Im Mai startete dieser einen neuen, verheißungsvollen Anlauf, ehe in der zweiten Hälfte wechselhaftes Wetter aufkam - mit Regenfällen und Gewittern. Letztere brachten mitunter heftige Regenfälle mit sich, beispielsweise am 29. Mai, als das Gewittertief "Elvira" die Freiwillige Feuerwehr Greding in Atem hielt: Durch das abendliche Unwetter prasselten in kurzer Zeit 45 Liter herab, im Ganzen verzeichnete man an diesem Tag die höchste Menge im Jahr von insgesamt 54,3 Litern. Es folgte ein einigermaßen warmer Juni, in dem sich allerdings die brisante Wetterlage von lokalen Schauern und Gewittern fortsetzte, die mitunter äußerst heftig ausfielen. Doch kam es in diesem Monat auch noch zu einer kurzen Hitzewelle im letzten Drittel. Hier notierte man den wärmsten Tag des Jahres, am 24. Juni kletterte die Skala auf 35,8 Grad.

Der Sommer zeigte sich von seiner sonnigsten Seite: Schon der Juli präsentierte sich insgesamt zu warm, verantwortlich dafür waren nicht weniger als 22 Sommertage über 25 Grad, fünfmal wurde sogar die Marke von 30 Grad überschritten. Andererseits kam auch wieder eine große Regenmenge zustande, vor allem erneut durch viele Gewitter. Auch im August herrschte nach holprigem Start fast durchweg Sommerwetter, hier fiel allerdings deutlich weniger Regen. Der September war dann um drei Grad zu warm, sonnig und zumeist trocken. Zwar fiel - statistisch betrachtet - mit 70 Litern die normal übliche Regenmenge, doch dies nur an fünf Tagen. An nur zwei Tagen kamen 57 Liter zusammen - und damit der Löwenanteil in diesem letzten Sommermonat.

Der Herbst 2016 zeichnete verantwortlich dafür, dass die Jahrestemperatur nicht noch höher ausgefallen ist. Oktober, November und Dezember brachten nämlich unterkühlte Witterung mit sich. Die Niederschlagsmengen fielen niedriger aus als gewöhnlich, vor allem der Dezember war außergewöhnlich trocken.