Friedrichshofen
Wann rollen am Samhof die Bagger?

Bauvorhaben zieht sich hin: BZA will Stellungnahme der Verwaltung abwarten und Referenten einladen

27.10.2021 | Stand 23.09.2023, 21:33 Uhr
Wohnraum für 600 Menschen soll im Baugebiet "Am Samhof" entstehen. Die Pläne mussten unter anderem wegen Artenschutz neu ausgelegt werden. −Foto: Schalles (Archiv)

Friedrichshofen - Wie geht es mit dem Bauvorhaben "Am Samhof" südlich des Klinikums weiter? Diese Frage stellte sich jetzt dem Bezirksausschuss (BZA) Friedrichshofen-Hollerstauden.

Um das Wohnbauprojekt auf einem Feld rund um das denkmalgeschützte landwirtschaftliche Anwesen Samhof war es zuletzt still geworden. Hier soll Wohnraum für rund 600 Menschen entstehen. Die Planungsunterlagen mussten nach einer Überarbeitung - hierbei ging es unter anderem um den Artenschutz - erneut öffentlich ausgelegt werden. Jetzt sei diese Frist abgelaufen, sagte Rudolf Wagner, stellvertretender Vorsitzender des BZA, der die jüngste Sitzung leitete. Man wolle nun die Stellungnahme der Verwaltung abwarten. Zudem wolle das Bezirksgremium zu seiner nächsten Zusammenkunft einen Referenten aus dem Stadtplanungsamt einladen, um sich aus erster Hand zum Stand zu informieren. Der Tagesordnungspunkt führte unter den Teilnehmern zu einer Diskussion über fehlenden und zu teuren Wohnraum in Ingolstadt. Ein junger Familienvater beklagte, dass im Stadtgebiet viele zu kleine Wohnungen entstünden. Drei Zimmer seien für eine Familie mit zwei Kindern zu wenig, fand er.

Für Gesprächsstoff sorgte die geplante Containeranlage bei der Grund- und Mittelschule an der Jurastraße. In ihr sollen aus Kapazitätsgründen übergangsweise zwölf Klassen Platz finden, hieß es auf der Sitzung. Hintergrund ist der geplante Neubau der Mittelschule im Westen des Ingolstädter Ortsteils. Die Container werden demnach mindestens vier Jahre stehen und unter Umständen auch für Klassen der Mittelschule Auf der Schanz als Ausweichquartier zur Verfügung stehen, hieß es. Befürchtungen gab es wegen des zu erwartenden Verkehrsaufkommens durch das Holen und Bringen der Schüler. Auch die Frage nach den Lehrerparkplätzen beschäftigte den BZA. Ausweichparkplätze, wie sie auf dem nahen Friedhofsparkplatz vorgesehen sind, stießen auf Skepsis. Der BZA wolle laut Wagner deshalb bei der Verwaltung noch einmal nachfragen, ob als Containerstandort der Sportplatz nördlich der Schule in Frage käme.

Sein Plazet gab die Verwaltung für zwei Finanzierungen aus dem BZA-Bürgerhaushalt. Diese betreffen den VfB Friedrichshofen und die Kita Regenbogen. 37000 Euro hatte der BZA außerdem für die Errichtung eines Bewegungsparks im Grünzug Friedrichshofen Ost vorgesehen. Laut Verwaltung sei der Standort jedoch ungeeignet, verlas Wagner aus der Stellungnahme. Für den von der Behörde vorgeschlagenen Alternativstandort auf dem ehemaligen Landesgartenschau-Gelände konnte der BZA sich nicht begeistern. Die Sportgeräte sollen demnach ins Wohngebiet. Auch hier will der BZA noch einmal nachhaken.

DK

Michael Brandl