Schrobenhausen
Wann die Lenbachstraße am meisten lockt

Wieder etliche Besucher bei der Maidult Wo war Baustellenmaskottchen Schrobi?

21.05.2017 | Stand 02.12.2020, 18:05 Uhr

Da war wieder was los: Am Maidultsonntag, so hatte man das Gefühl, zog es die Schrobenhausener förmlich in die Innenstadt. Das Angebot war wieder bunt gemischt und reichte vom Sparschäler bis zum gezeichneten Porträt. Nur von Baustellenameise Schrobi war weit und breit nichts zu sehen. - Fotos: De Pascale

Schrobenhausen (SZ) Ist das Wetter toll, ist's auf der Maidult gesteckt voll. Wirklich nur bei starkem Regen, kann man sich als Gast dort auch bewegen. So oder so ähnlich könnte eine Bauernregel für die Schrobenhausener Maidult lauten.

Denn eigentlich müsste es schon stürmen oder schneien, damit in der Altstadt am Maidultsonntag nichts los ist. Dementsprechend schoben sich auch gestern wieder Massen an den Ständen vorbei - schließlich gab es zwar auch Wolken, aber eben auch ein paar Sonnenstrahlen - und das langte den Schrobenhausenern leicht, um sich für einen Bummel vor die Tür zu wagen.

Aber warum ist das eigentlich so? Warum kommen gerade an den Dultsonntagen so viele Besucher in die sonst so ungeliebte Innenstadt? "Wenn Maidult ist, dann steht der Sommer meist schon in den Startlöchern", sagt Nina Heinrich von der Stadtmarketinggenossenschaft Schrobenhausen. "Da wollen die Leute dann auch endlich wieder rausgehen, die Sonne genießen und da ist die Maidult natürlich perfekt dafür", so Heinrich.

Vielleicht liegt es aber auch daran, dass die Altstadt an diesen paar Dultsonntagen im Jahr jenen Fußgängerzonenflair hat, den sie sonst nicht hat. Weil dann die Lenbachstraße nicht den Autos gehört, sondern den Menschen. Weil man beim Erblicken eines bekannten Gesichts einfach stehenbleiben kann und keine Angst haben muss, über den Haufen gefahren zu werden. Und dann darf geratscht werden. Ohne Angst, dass schon eine Minute nach Ablaufen des Parktickets das nächste Knöllchen winkt.

Ein Teil des Erfolges ist aber sicherlich auf die Fieranten zurückzuführen. Zwar ist deren Angebot zugegebenermaßen doch immer recht ähnlich, aber das macht eigentlich nichts. Wie mit einem einfachen Gemüsehobel die wildesten Kreationen aus gewöhnlichen Gurken und Karotten entstehen, das schauen sich viele immer wieder gerne an. Oder wie sich die ärgsten Flecken mittels eines Spezialputzmittels quasi von selbst in Luft auflösen. Das ist schon eine Schau. Und Deko und Süßigkeiten, das geht doch eh immer.

Etwas, das war dann gestern doch anders: Durch den Altstadtumbau musste ein Teil der Händler auf die Bahnhofstraße ausweichen. Ausgemacht hat das aber anscheinend kaum etwas - auch da wurde gebummelt, als gäbe es kein Morgen mehr. Eine zweite Neuheit auf der Dult hätte eigentlich Ameise Schrobi, das Maskottchen des Altstadtumbaus, sein sollen.

Laut Ankündigung hätte er ab 13 Uhr seine Bahnen durch die Stadt ziehen und dabei Luftballons, Gummibärchen und Infoflyer zum Umbau in der Stadt verteilen sollen. Falls er da war, hat er sich allerdings sehr gut versteckt. Nicht ein einziges Mal ist er uns vor die Linse gegangen - trotz intensiver Suche. Vielleicht, weil er bei so vielen neugierigen Blicken Angst gehabt hätte, enttarnt zu werden? Denn wer da im Ameisenkostüm steckt, ist top secret, wie es vonseiten der SMS heißt.

Hinweise, wer sich hier - wenn er denn wirklich mal irgendwo auftaucht - eine Zweitidentität als Ameise zugelegt haben könnte, werden bei uns aber natürlich trotzdem gerne angenommen. Erste Vermutungen, denen zufolge es sich um Bürgermeister Karlheinz Stephan handeln könnte, der endlich auch mal wieder inkognito unterwegs sein wollte, konnten bereits entkräftet werden - er wurde, wie eine sichere Quelle mitteilte, bereits neben dem Rieseninsekt gesichtet.