Roth (tis) Bestens gelaunt und mit einem Lied auf den Lippen betritt der Kabarettist Robert Louis Griesbach die Bühne der Kulturfabrik. Anfangs noch stilvoll gekleidet im dunklen Nadelstreifenanzug und mit schwungvoller Haartolle gestylt, schlüpft er alsbald in die verschiedensten Rollen.
Mal ist er mürrischer Hausmeister, mal Ethno-Freak, mal grinsender Chinese, mal hypernervöser Neunichtraucher. Griesbach ist oft nicht wiederzuerkennen, solch reichhaltiges Repertoire an Grimassen und Kostümen hat er zu bieten. Neben diesen köstlichen Albernheiten hat er natürlich auch für die Intellektuellen unter den Publikum etwas in seinem Programm: Die Literaturecke, wo unter anderem das russische Kochbuch "Säbelrasseln à la Putin" besprochen wird.
Eines der Highlights ist zweifelsohne die Parodie von Johannes Heesters, den er, ganz stilecht mit weißem Schal, sogar öfters im Lauf des Abends auftreten lässt. Inbrünstig, aber mit zitternder Stimme schmettert er seine Operettenarien bei der Casting-Show "Deutschland sucht den grauen Star", auf das das Publikum seine künstlichen Hüften bewegen soll. Dumm natürlich, wenn dabei das Gebiss verrutscht.
Bestes Entertainment mit viel Musik und Comedy hat Griesbach zum 4. Rother Kabarettherbst der Kulturfabrik mitgebracht, und diese Mischung ist genau richtig. Nicht zuletzt durch seine Wandlungsfähigkeit und seine musikalischen Qualitäten überzeugt er sein Publikum, das sich bei dem sympathischen Künstler sichtlich wohl fühlt.
