Beilngries
Walter Lenz tief enttäuscht

06.09.2010 | Stand 03.12.2020, 3:43 Uhr

Beim Bau der Windräder bei Fribertshofen (im Hintergrund) wurde laut Ortssprecher Franz Alberter ein geteerter Feldweg beschädigt. Eine Ausgleichszahlung in Höhe von 7000 Euro wurde an die Jagdgenossenschaft bereits vor Jahren geleistet. Alberter bat um die Reparatur der Teerdecke im Rahmen des geförderten Wegebauprogrammes. - Foto: Riedl

Beilngries (DK) Für eine rege Diskussion hat in der vergangenen Stadtratssitzung die Prioritätenliste zur Förderung von Feldwegebaumaßnahmen in der Gemeinde geführt. Der Amtmannsdorfer Ortssprecher Walter Lenz protestierte, weil ein Wegstück einfach gestrichen wurde.

Die Prioritätenliste mit Projekten, die über die Direktion für Ländliche Entwicklung (DLE) bezuschusst werden sollen, war bereits in einer Stadtratssitzung im Juni behandelt worden. Dem Vorschlag der Verwaltung wurde damals weitgehend zugestimmt. Mittlerweile wurde die Kofinanzierung der einzelnen Maßnahmen nochmals im Detail bei den betreffenden Stellen (Jagdgenossenschaften und Landkreis Eichstätt) abgeklärt. Das Wegebauprogramm für die Jahre 2011 und 2012 wurde überarbeitet. In der neuen Liste, die jetzt dem Stadtrat zur Absegnung vorgelegt wurde, sind Sanierungsarbeiten am alten Weg nach Hirschberg und eine Feldwegeerneuerung bei Amtmannsdorf nicht mehr aufgeführt. Enthalten sind folgende Wegebaumaßnahmen: Radweg Beilngries in Richtung Kirchanhausen, Gemeindeverbindungsstraße beim Eglofsdorf zum Aussiedlerhof, Weg in Eglofsdorf zum Pumpwerk (bis zur Gemarkungsgrenze), Bitzer Weg, Weg zum Pfenninghof, Weg "Zum Seebügl – B 299" in Paulushofen und Weg in Litterzhofen nach Fribertshofen (nur Schotterstück). Für alle Maßnahmen stehen Zuschussmittel in Gesamthöhe von 260 000 Euro zur Verfügung.

"Unsere Jagdgenossenschaft wünscht den vollständigen Ausbau des Weges Richtung Fribertshofen", sagte der Litterzhofener Ortssprecher Franz Alberter. Bei der Windraderstellung seien durch schwere Fahrzeuge Schäden am Asphalt entstanden, diese müssten repariert werden, ansonsten werde der Wegbelang nicht mehr lange halten. 7000 Euro aus einer Schadensschätzung habe die Jagdgenossenschaft bereits seit Jahren auf der hohen Kante liegen. Dieses Geld müsse verbaut werden. Auch der ehemalige Ortssprecher von Litterzhofen, Hans Wiest, der als Zuhörer zugegen war, bat das Gremium, hier die Litterzhofener zu unterstützen.

Stadtbaumeister Stefan Böll meinte zu dem Wunsch aus Litterzhofen, man könnte diesen eventuell erfüllen, wenn die "Massenausschreibung ein sehr günstiges Ergebnis bringt". In diesem Fall könnte über eine Aufnahme gesprochen werden.

Der Amtmannsdorfer Ortssprecher Walter Lenz äußerte sich tief enttäuscht darüber, dass ein Weg bei seinem Heimatort zum Ausbau nicht aufgenommen wurde. "Schon in der 2003 erstellten Prioritätenliste war der Weg enthalten. Ich ärgere mich furchtbar, dass er nunmehr nicht mehr berücksichtig wird. Seit sieben Jahren werde ich ständig vertröstet", monierte Lenz. Der Amtmannsdorfer Weg sei ohne Rücksprache mit ihm "in den Papierkorb gewandert". Der Ortssprecher stellte Antrag auf Wiederaufnahme, alles andere wäre "absolut ungerecht".

Bürgermeisterin Brigitte Frauenknecht (BL/FW) erklärte, dass ihr nichts davon bekannt sei, dass ihr Amtsvorgänger 2003 oder 2004 den Amtmannsdorfer Weg mit favorisiert habe. Möglicherweise sei damals eine Vorauswahl getroffen worden. "Ich bin davon ausgegangen, dass der Stadt die alte Prioritätenliste vorlag, als jetzt entschieden wurde", sagte Walter Lenz. Die Bürgermeisterin und auch Stadtbaumeister Stefan Böll konnten keine Hoffnung auf Hereinnahme ins Wegebauprogramm 2011/2012, machen, "denn das Programm ist abgeschlossen.

"Warum wurde der alte Hirschberger Weg in Beilngries herausgenommen", wollte Stadtrat Josef Keckl (CSU) wissen. Die Herausnahme sei zugunsten von Litterzhofen erfolgt, antwortete der Stadtbaumeister. Stadtrat Anton Bauer (BL/FW) plädierte dafür, sich an den Stadtratsbeschluss in der Sitzung vom 10. Juni zu halten.