Walter Haber kann es nicht lassen

Der Kulturmanager bietet Blueskonzerte mit Albert Lee, Ryan McGarvey und Ian Siegal in Ingolstadt

21.01.2020 | Stand 23.09.2023, 10:08 Uhr
Albert Lee −Foto: OPP/Pacher

Ingolstadt - Als Walter Haber nach 30 Jahren Organisationstätigkeit hinter den Kulissen des Ingolstädter Bluesfestes das von ihm ins Leben gerufene Festival in die Hände der Ingolstädter Veranstaltungs-GmbH legte, gab er als Begründung für diesen Schritt an, es sei nun für ihn an der Zeit, altersbedingt ein klein wenig kürzer zu treten.

Gleichzeitig hieße das aber nicht, wie er bereits damals hinzusetzte, dass er nun seine Tätigkeit als Konzertveranstalter komplett an den Nagel zu hängen gedenke.

Und was viele, die ihn und seine Leidenschaft kannten, bereits damals hinter vorgehaltener Hand vermuteten, dass er es vermutlich ja doch nicht würde lassen können, trat auch bald ein. Ab und zu verpflichtet Haber auch nach seinem Rückzug unter der Bezeichnung "Walter Haber Kabarett und Konzerte" nämlich trotzdem weiterhin Künstler, die ihm wichtig sind und am Herzen liegen. Über weltweite Kontakte verfügt er ja schließlich wie kein anderer in der Stadt.

Für das Frühjahr hat er vier Bluesmusiker für Gastspiele in der Eventhalle Ingolstadt verpflichtet, die jeweils mit ihren elektrisch verstärkten Bands auftreten werden, weil es dort - im Gegensatz zur Kleinkunstbühne Neuen Welt - ja zum Glück kein übertriebenes Lautstärke- und Zeitlimit gibt. Den Anfang machen am Dienstag, 24. März, Albert Lee und seine Band. Viele halten Lee, der jahrelang auf etlichen Alben und Welttourneen Eric Claptons als dessen rechte Hand fungierte, für einen der vielseitigsten Gitarristen überhaupt. Wie auch immer, er war jedenfalls regelmäßig fester Bestandteil der Crossroad Guitar Festivals und sorgt bei jedem seiner Konzerte mit seiner unnachahmlichen Mischung aus Blues, Rock und Country für feuchte Augen nicht nur bei Gitarrenfans.

Am 8. Mai ist die Reihe an Ryan McGarvey. Der Gitarrist aus Albuquerque/ New Mexico spielt in einer Liga mit Joe Bonamassa und wurde heuer ebenfalls für das Crossroad Guitar Festival verpflichtet, ist also quasi Lee's Nachfolger dort. Vor allem wenn er elektrisch spielt, was er in der Eventhalle ja tut, outet er sich als ein Vertreter des Texas Blues. Das bedeutet: voluminöser Gitarrensound im Sinne Stevie Ray Vaughans und Johnny Winters.

Die Ian Siegal Band bringt schließlich die kleine Reihe am Donnerstag, 8. Mai, zum Abschluss. Siegal, der extra aus London anreist, ist der britische Bluesmusiker, der in den letzten Jahren in seiner Heimat mit Preisen nur so überhäuft wurde. Siegals mächtige Stimme ist aufgrund einiger Gastspiele beim Bluesfest auch in Ingolstadt bestens bekannt. Seine große Liebe gilt dem auf moderne Art elektrifizierten Roots-Blues aus dem amerikanischen Süden, bei dem seine urwüchsige Röhre besonders gut zur Geltung kommt. Der Abend mit Siegal ist ein Doppelkonzert, bei dem auch Nick Woodland mit seiner Band auftreten wird. Nachdem es zwischen dessen Stil und dem Siegal's durchaus Verknüpfungspunkte gibt, kann man wohl sogar davon ausgehen, dass die beiden ein paar gemeinsame Stücke spielen werden.

DK


Tickets für die Konzerte sind erhältlich über eventim. de, im DK-Office, Stauffenbergstraße 2a, sowie im Informationszentrum am Rathausplatz und im Westpark Ingolstadt.

Karl Leitner