Walkersbacher gingen in die Luft

20.08.2009 | Stand 03.12.2020, 4:43 Uhr

Gib Gas! Einer der beiden mit Walkersbachern besetzten Ballons kurz vor dem Start in den Abendhimmel. - Foto: Ostler

Walkersbach (uo) Schöner hätte der Abend gar nicht sein können. Auf dem Boden noch rund 30 Grad Celsius bei klarem Himmel, einen Kilometer höher 23,5 Grad. Am Mittwochabend konnten die Walkersbacher endlich mit zwei Ballons in die Luft gehen.

Norbert Brenner, der vor zwei Jahren eine Ballonfahrt zum Geburtstag geschenkt bekommen hatte, wollte gerne von seinem Heimatort aus starten und fand genügend weitere Walkersbacher, so dass zwei Ballons abheben konnten. Eigentlich war das Ereignis schon für den Donnerstag der vorherigen Woche geplant, aber da passte das Wetter nicht, es regnete.

Doch am Mittwochabend waren die Bedingungen optimal, ein "guter Wind", wie einer der Ballon-Kapitäne, Rudolf Sedlmeier aus Pfaffenhofen, sagte, so dass die Luftgefährte auch schon in 500 Metern Höhe gut vorwärts kamen. Die normale Reisehöhe ist in solcher Nähe des Münchner Flughafens 500 bis 1500 Meter, ab Pörnbach darf auch auf 3000 Meter gestiegen werden.

An einem Abend legen die Ballone bis zu 20 Kilometern Luftlinie zurück und verbrauchen dabei zwischen 200 und 300 Litern Propangas.

Um 18 Uhr begannen die Vorbereitungen unter der Beobachtung der Verwandten und Nachbarn der Fahrgäste. Die Körbe wurden ausgeladen, die Ballonhüllen ausgerollt, die Aufstiegswilligen über Versicherung und das richtige Verhalten aufgeklärt und die Namen notiert, unter anderem für die Taufurkunden. Nach einer ersten Ballonfahrt, werden die Gäste mit Sekt getauft beziehungsweise geadelt. Am Mittwoch konnten die Kapitäne der "Wolf"- und der "Westpark"-Ballone, Helmut Braun und Rudolf Sedlmeier, 17 Urkunden überreichen.

Nach der Verleihung darf keiner der "Getauften" seinen Titel vergessen, oder noch jemals vom "Fliegen" sprechen, wenn er das Ballonfahren meint, sonst ist eine Runde Sekt fällig. Schließlich gilt nach einem Satz des Archimedes: Alles was leichter ist als Luft, fährt. Zudem sind Heißluftballone seit ihrer Erfindung durch die Gebrüder Montgolfier im Luftmeer unterwegs.

Die Befüllung der jeweils 7000 Kubikmeter fassenden Ballone durch Ventilatoren ging erstaunlich fix. Nach einer guten Viertelstunde richtete sich das erste Heißluftungetüm bereits raschelnd auf. Nun noch ein paar kräftige Flammenstöße in das Balloninnere, und schon wollte der erste Korb abheben. Es fehlten nur noch die 18 Passagiere und ein paar feurige Faucher und schon schwebten die Ballone kurz nacheinander hoch über die Köpfe der Zuschauer Richtung Südwesten davon.