Ernsgaden (hg) Der Feilenforst zwischen Geisenfeld und Ernsgaden soll unter besonderer Berücksichtigung ökologischer Gesichtspunkte weiterentwickelt werden. Darüber hat Bürgermeister Karl Huber (CSU) in der jüngsten Gemeinderatssitzung informiert. "Beim Landkreis gibt es entsprechende Gedankenspiele", so der Gemeindechef. Der Natur- und Umweltausschuss habe sich bereits mit dem Thema befasst.
Unter dem Arbeitstitel "Naturraum nördlicher Feilenforst" sei es angedacht, dem Staatswaldbereich zwischen der Staatsstraße von Geisenfeldwinden nach Forstwiesen und der B 16 bei Ernsgaden eine "besondere Aufmerksamkeit zu schenken". Mittelpunkt des Entwicklungsgebiets, das die Waldliebhaber und Naturschützer im Auge haben, werden das bereits vorhandene Naturschutzgebiet "Nöttinger Viehweide und Badertaferl" sowie zwei in der Nähe vorhandene Naturwaldreservate sein. Einer der Ideengeber ist Altlandrat Rudi Engelhard. Nach dessen Mitteilung ist es vorgesehen, die Vogelwelt, die seltenen Frühlingsblüher und Orchideen sowie die wertvollen Alteichen besonders zu schützen. Statt der jetzt vorhandenen stellenweise intensiven Nadelholzbewaldung soll künftig wieder verstärkt ein Augenmerk auf Laubbäume gerichtet werden. Auch an die Renaturierung des immer öfter ausgetrockneten Moosgrabens sei gedacht.
Und schließlich will man sich beim Landkreis auch Gedanken darüber machen, wie dieser Forstbereich stärker für Lehrwanderungen und die Förderung des Natur- und Artenschutzes sowie für den "sanften Tourismus" genutzt werden kann. Wie Huber betonte, könne man sich von Ernsgadener Seite sogar vorstellen, dass "am Waldrand vor der Ernsgadener Haustüre" ein Naturlehrpfad oder auch ein Waldkindergarten entsteht. Schließlich stehe die ökologische Bildung in letzter Zeit besonders im Mittelpunkt der pädagogischen Aktivitäten. Auch einen Campingplatz oder ein Baumhaushotel könne man sich "an geeigneter Stelle vorstellen". Ernsgaden sei im Hinblick auf die Verkehrslage an der B 16 und die Nähe zur Autobahn dafür "sehr gut geeignet". Schließlich sei auch das Naherholungsgebiet Feilenmoos mit den vielen Freizeit- und Bademöglichkeiten nicht weit entfernt. Auch das Leaderprojekt "Feilenmoos", das von der Stadt Geisenfeld federführend betrieben wird, ziele in die gleiche Richtung, so der Ernsgadener Bürgermeister.
Entsprechende Initiativen aus den Reihen der Bevölkerung oder auch von Investoren seien erwünscht. Huber bat die Gemeinderäte, sich mit dem Thema zu beschäftigen. In einer der nächsten Sitzungen könnte man nochmals konkreter darüber sprechen, wenn Interesse daran bestehe.
