Eichstätt
Waldbesitzer schlagen Alarm

Termin mit der Abgeordneten Schorer-Dremel und Landrat Anetsberger - "Es geht ums große Ganze"

14.05.2020 | Stand 02.12.2020, 11:21 Uhr
Ein offenes Ohr für die Waldbesitzer: Landrat Alexander Anetsberger (vorne Mitte) und Landtagsabgeordnete Tanja Schorer-Dremel nehmen die bedrohliche Situation in den Wäldern und der Forstwirtschaft in der Region ernst. −Foto: Hecker

Eichstätt - Die Sorgen der Waldbesitzer im Landkreis Eichstätt und der Region sind groß.

Nicht nur der Holzmarkt ist Anlass für einen bangen Blick in die Zukunft, sondern die Situation "im Großen und Ganzen". Das betonten Vertreter der Waldbesitzervereinigung Altmannstein bei einem Treffen im Eichstätter Landratsamt.

Die Angst um den Wald und das Holz eint sie alle: Nicht nur die Altmannsteiner, auch die Forstbetriebsgemeinschaft Eichstätt, der Bereich Forsten im AELF Ingolstadt, der Wittelsbacher Ausgleichsfonds, die Forstvereine und alle anderen Waldbesitzer der Region. "Wir sind mit unseren Mitteln am Ende", sagte Norbert Hummel von der Waldbesitzervereinigung gleich zu Beginn eines Treffens mit Landrat Alexander Anetsberger und der Landtagsabgeordneten Tanja Schorer-Dremel (beide CSU). Der Holzmarkt zwinge die Waldbesitzer in ein sklavenähnliches Preisdiktat und schaffe in Kombination mit Klimawandel und Käferplage schier unbezwingbare Herausforderungen für alle Betroffenen. "Wir haben große Angst, dass das System demnächst kollabiert", betonte auch Johann Stadler, der von einer schon seit Langem schwierigen Situation für Waldbesitzer sprach, die jetzt aber eine neue Stufe der Gefährdung erreicht habe. Es sei dringend nötig, den Holzmarkt zu stabilisieren und das nicht verkaufte Holz beispielsweise in der Kohleindustrie zum Einsatz zu bringen. Auch das Thema Regionalität kam vermehrt zur Sprache. "Holz von hier sollte gegenüber ausländischem Holz bevorzugt werden. "

Während der Landrat Maßnahmen in Aussicht stellte, die zwar nicht auf die Schnelle, aber langfristig die Position der Waldbesitzer stärken sollen, appellierte Schorer-Dremel an die Solidarität in der Bevölkerung. "Wir brauchen ein größeres Verständnis dafür, wie das System Wald und der Holzmarkt funktionieren. Dazu sind Aussagen von Fachkräften nötig. " Trotzdem lag es ihr am Herzen zu betonen, dass bereits umfangreiche Maßnahmen beschlossen worden waren, um bei Problemen, wie dem Borkenkäferbefall, zu unterstützen. "Nur durch die gemeinsame Arbeit und Ihren unermüdlichen Einsatz sind die bayerischen Wälder gesund. Das ist nicht gottgegeben, sondern mit viel Arbeit und der Solidarität der Bevölkerung verbunden. "

Sie und Anetsberger betonten, die Dramatik der Lage durchaus ernstzunehmen und an Lösungen sowohl im Landratsamt als auch im Landtag zu arbeiten.

ahe