Waldbauernschule prüft Jäger

07.11.2006 | Stand 03.12.2020, 7:22 Uhr

Kelheim (DK) Die Reform der Jägerprüfung in Bayern ist abgeschlossen. Durch die zentrale Anmeldestelle in Landshut, mehr Prüfungsstandorte und häufigere Termine soll damit eine bürgernahe und unbürokratische Abnahme der Leistungen ermöglicht werden. Mit der Waldbauernschule besitzt auch der Landkreis Kelheim einen eigenen Prüfungsort.

"Durch die Änderungen wird die Jägerprüfung für unsere Kandidaten deutlich attraktiver", stellt CSU-Landtagsabgeordneter Martin Neumeyer fest. "Bei konstant hohem Niveau wird die Abnahme bürgerfreundlicher." Statt bisher zwei Prüfungen pro Jahr stehen nun mindestens vier im Plan. Bei Bedarf können auch mehr stattfinden, heißt es jetzt in einer Mitteilung Neumeyers.

Erfreulich für die Prüflinge sei auch, dass die Anmeldung nun zentral beim Amt für Landwirtschaft und Forsten in Landshut erfolgt.

Künftig stehen 16 statt der bisher sieben Standorte, einer je Regierungsbezirk, zur Auswahl. Die Bindung an Wohn- oder Ausbildungsort entfalle damit. Die angehenden Jäger des Landkreises Kelheim profitieren nach Ansicht Neumeyers besonders von den Reformen. Denn: Mit der Staatlichen Waldbauernschule in der Kreisstadt als Prüfungsort seien kurze Wege garantiert.

Nichts geändert hat sich bei den Inhalten der Jägerprüfung. Wie bisher müssen die angehenden Waidmänner drei Teilprüfungen bestehen. 100 theoretische Fragen, eine praxisorientierte mündliche Prüfung und sicherer Umgang mit Schusswaffen stehen dabei in der Prüfungsordnung.

Besonderen Wert legen die Prüfer dabei auf den Nachweis von Leistungen während der Ausbildung, beispielsweise wildbiologisch sinnvolle Jagdarten. Die neu eingeführte Bestehensregel sieht außerdem eine Gültigkeit bereits bestandener Teilprüfungen für zwei Jahre vor. Bei Nichtbestehen eines Teilfaches muss daher künftig nicht noch einmal die g esamte Jägerprüfung wiederholt werden.

"Bereits im Juni wurde die Reform vom Bayerischen Landtag angestoßen", berichtet Neumeyer. "Das Ministerium arbeitete den Sommer über sehr intensiv. Auch Bauernverband, Waldbesitzerverband und Landesjagdverband waren beteiligt." Das Ergebnis sei eine praxisnahe Reform, die eine Ausbildung auf hohem Niveau im Sinne der Natur erlaube. Die Umstrukturierungen würden zudem Verwaltungsvorgänge vereinfachen und die Bürgerfreundlichkeit erhöhen, ist Neumeyer überzeugt.