Ingolstadt
Waisenhausstiftung plant Neubau

Büro- und Wohnhaus in der Maximilianstraße - Kostenpunkt: 1,2 Millionen Euro

16.11.2020 | Stand 23.09.2023, 15:29 Uhr
Maximiliansstraße 26: An Stelle dieses Zweifamilienhauses will die Waisenhausstiftung ein modernes Büro- und Wohngebäude errichten. Darin sind unter anderem Appartements für teilbetreutes Wohnen vorgesehen. −Foto: Pehl

Ingolstadt - Die Waisenhausstiftung will an der Maximilianstraße einen Neubau errichten.

 

Sie nimmt dafür 1,2 Millionen Euro in die Hand. Das Peter-Steuart-Haus an der Herschelstraße sei mittlerweile "sehr, sehr beengt", sagte Stiftungsverwalterin Sabine Bülow in der jüngsten Sozialausschusssitzung.

Mit dem geplanten Neubau könnte man hier der Verwaltung ein bisschen Luft verschaffen - und zugleich auch noch Appartements für teilbetreutes Wohnen einrichten. Das Neubauprojekt hätte man bereits im März vorstellen wollen, dann kam Corona dazwischen. Zwei Büros und zwei Besprechungszimmer, die ambulanten Hilfen und das Elterntraining sollen dann, erläuterte Bülow, in das Haus ziehen. Momentan steht in der Maximilianstraße noch ein Zweifamilienhaus mit Baujahr 1966; es war im Dezember vorigen Jahres der Waisenhausstiftung übertragen worden, die Erträge aus Mieteinnahmen gingen aber bereits vorher an die Stiftung. Erste Gespräche für einen Neubau, der in Kooperation mit der GWG errichtet werden soll, hatte es bereits unter Einrichtungsleiter Thomas Herrmann gegeben.

Der bisherige Mieter aus dem Obergeschoss ist zum August ausgezogen, das Erdgeschoss wird bereits vom Bereich Elterntraining genutzt. Das Haus selber zu sanieren ist Bülow und Rechtsreferent Dirk Müller zufolge unwirtschaftlich - feuchter Keller, Ölöfen und alte Doppelglasfenster, kaum Dämmung.

Detlef Dier vom Architekturbüro Cubus33 aus Ingolstadt hat bereits erste Entwürfe für einen Neubau mit einer Gesamtnutzfläche von 253 Quadratmetern und einem Flachdach angefertigt, drei Appartements für teilbetreutes Wohnen sind vorgesehen - finanziert über einen Tagessatz, der derzeit bei 130,72 Euro liegt. "Es ist mit starker Nachfrage und Auslastung zu rechnen", so Bülow. Bisher sind hier acht Plätze verfügbar, mit der Maximilianstraße könnte das Angebot aufgestockt werden. Alternativ könnten, wenn die Jugendhilfe die Appartements nicht braucht, auch eine Vermietung an Studenten in Erwägung gezogen werden, heißt es von der Waisenhausstiftung.

Bülow zufolge habe man sich bislang noch nicht mit der Möglichkeit von Fördermitteln befasst, könnte das Bauvorhaben aber aus Eigenmitteln umsetzen - und einer Kostenaufstellung zufolge etwa jährlich 24000 Euro zusätzlich erwirtschaften. Petra Volkwein (SPD) hatte ein wenig Bauchschmerzen mit der Flachdach-Variante und regte ein zwei- bis dreiprozentiges Gefälle an. Maria Segerer (Grüne) mahnte die Barrierefreiheit im Gebäude an - ebenso wie Brigitte Mader (CSU). Die forderte zudem, während der Bauphase ein Auge auf die Finanzen zu haben, "damit das nicht aus dem Ruder läuft". 

Marco Schneider