Waidhofen stellt sich gegen Schrobenhausen

Erschließung des Mischgebiets auf der Fläche der ehemaligen Tierkörperverwertung abgelehnt

16.04.2015 | Stand 02.12.2020, 21:25 Uhr

Waidhofen (SZ) Schrittweise näherten sich die Waidhofener Gemeinderäte in ihrer jüngsten Sitzung der Entscheidung, am Ende war man sich einig: So wie sich die Stadt Schrobenhausen die Erschließung des geplanten Mischgebietes auf der Fläche der ehemaligen Tierkörperverwertung vorstellt – nämlich über den bestehenden Anwandweg – könne man das aus Waidhofener Sicht unmöglich absegnen.

Geplant hat die Stadt Schrobenhausen auf einem 23 253 Quadratmeter großen Gebiet der ehemaligen Tierkörperverwertung in Mühlried eine Mischnutzung aus Gewerbe und Wohnen, wobei der Bestand erhalten und um zusätzliche Wohngebäude ergänzt werden soll (wir berichteten).

Der Knackpunkt für die Waidhofener: Die Erschließung soll weiterhin über die Ortsverbindungsstraße Mühlried-Waidhofen erfolgen. „Es macht mir keiner weis, dass das zu einer unwesentlichen Mehrbelastung führen wird im Vergleich zum gewerblichen Verkehr, der damals geführt wurde“, bezog Alfred Widmann (FW) Stellung, „nach meinem Gusto müssen wir da massiv intervenieren“. Erwin Kothmayr (CSU) befürchtete Probleme für die landwirtschaftliche Nutzung, Alfred Fröhlich (FW) für Radfahrer und Fußgänger, die den Anwandweg schließlich ebenfalls nutzten.

Auch die übrigen Gemeinderäte konnten sich mit den Plänen nicht so recht anfreunden. Schrobenhausen könne doch andere Möglichkeiten der Zufahrt in Betracht ziehen, auf Schrobenhausener Gebiet, etwa in Richtung des geplanten Kreisels, fand Bernhard Reitberger (CSU). Ähnlicher Ansicht war auch Rainer Ploss (CSU): „Ich würde gern mehrere Alternativen zur Zufahrt sehen.“ „Wir machen einen Zirkus, um in Gröbern in der zweiten Reihe ein Haus zu genehmigen, und da entsteht eine ganze Siedlung im Paargebiet – wo passt das denn zusammen“, zeigte sich auch Gertrud Röhrich (CSU) äußerste skeptisch.

„Für die ganze Ver- und Entsorgung des Wohngebiets ist es besonders in dem Teilstück des Anwandweges, in dem sich die Leitplanken unmittelbar an der B 300 befinden, sehr beengt“, sagte Otto Leidl (CSU). Und Erich Dier (FW) fand: „Die jetzige Bedeutung des Anwandweges würde durch dieses Bauvorhaben aufgehoben“. Martin Waldinger (CSU) war es schließlich, der noch einen Schritt weiter ging: „So lange die Erschließung nicht anders geregelt ist, bin ich dagegen.“ Klare Worte, für die er bei seinen Kollegen Zustimmung erntete. Der Anwandweg sei für eine Erschließung des geplanten Mischgebietes in baulicher Hinsicht nicht geeignet, so die Begründung für die ablehnende Haltung der Waidhofener Gemeinderäte.

Dann fiel ein weiterer Beschluss der Räte: Die Gemeinde Waidhofen beteiligt sich an der Bündelausschreibung für die Stromlieferung für Kommunen ab dem Jahr 2017. Sechs Gemeinderäte sprachen sich schließlich für Normalstrom aus, acht für Ökostrom.