Greding
Wahre Sternstunden nicht nur für die Gredinger

Weihnachtsmarkt geht an diesem Wochenende über die Bühne Teilnehmer unterstützen BR-Spendenaktion

01.12.2016 | Stand 02.12.2020, 18:58 Uhr

Die lebende Krippe vor dem Rathaus ist jedes Jahr ein Magnet vor allem für die jungen Besucher. Doch kommen auch die Erwachsenen gerne, wenn die Altstadt weihnachtlich illuminiert ist und an zwei Tagen ein dicht gedrängtes Programm geboten wird. - Foto: Tschapka

Greding (HK) Die zweite Kerze am Adventskranz darf an diesem Sonntag angezündet werden. Das Wochenende des zweiten Advents ist seit Jahren einer der großen Höhepunkt der Vorweihnachtszeit in Greding, denn da findet der Weihnachtsmarkt statt.

Das Schmuckkästchen Altstadt wird weihnachtlich illuminiert, die Innenstadt ist festlich herausgeputzt, mit 24 Ständen gerät der Markt noch ein Stückchen größer als im vergangenen Jahr. Viele Dinge sind ebenso beliebt wie altbewährt bei dieser erfolgreichen Veranstaltung, die wie gewohnt zwei Tage die gesamte Altstadt belegt. Eines ist aber neu: das Gredinger Christkind. Die Stadt hält es mit ihrem Himmelsboten genauso wie Nürnberg, dessen weihnachtlicher Repräsentant in der ganzen Welt bekannt ist: Alle zwei Jahre schlüpft ein anderes Mädchen in die Rolle des Christkinds; nachdem Kim Ochsenkühn aus Landerzhofen 2013 nach vielen Jahren ohne Gredinger Christkind erstmals wieder in diese Rolle schlüpfte, entschied man sich bei ihrer Nachfolgerin Julia Nemitz für diesen Turnus.

Kleines, aber feines Detail am Rande: Die Gredinger sehen jedes Jahr ein neues Gesicht - weil das Nürnberger Christkind jedes Jahr hier vorbeischaut, dort der Turnus im Vergleich zu Greding aber versetzt ist. Also ist entweder der Repräsentant aus Nürnberg oder aus Greding neu. Absicht sei das nicht gewesen, räumt Bürgermeister Manfred Preischl ein. Aber dennoch schön.

Für ihn zählt etwas anderes: "Für mich ist besonders wichtig, dass die Kinder eingebunden werden", sagt der Stadtchef. Gerade in dem Jahr, in dem die Adventsfensteraktion nicht in der Kernstadt, sondern in Röckenhofen stattfindet, sollen die Jüngeren auch in Greding selbst "von der vorweihnachtlichen Zeit etwas haben". Dafür sind in erster Linie der Nikolaus und das Christkind - Letzteres eben in der doppelten Ausgabe - verantwortlich. Ersterer eröffnet am Samstag gemeinsam mit Preischl den Markt. Seinen ersten großen Auftritt hat das Gredinger Christkind dann abends um 18 Uhr, wenn es dunkel ist, die Häuserfassaden bereits weihnachtlich erstrahlen. "Und dann spricht unser Christkind den Prolog", schildert Preischl, "das wirkt, das hat schon was."

Doch stehen die Kinder nicht nur bewundernd daneben, viele von ihnen sind an den beiden Markttagen selbst Akteure auf der Rathausbühne. So treten die Kinder der Grundschule Obermässing ebenso auf wie die Kleinen aus den Kindergärten St. Ägidius und St. Martin, auch Jugendliche der Tanzschule Pietzner geben ihr Können zum Besten.

Für Kinder ist die karitative Aktion, die sich die Teilnehmer im Nachgang des Weihnachtsmarkts 2015 haben einfallen lassen: Sie wollten einen Stand schaffen, der einem sozialen Zweck zugutekommt. Heraus kam letztlich die Idee, die Aktion "Sternstunden" des Bayerischen Rundfunks zu unterstützen, die seit mehr als 20 Jahren kranken, behinderten und in Not geratenen Kindern hilft. An einem Stand vor dem Archäologiemuseum werden Spenden aus der Großgemeinde verkauft. "Es muss explizit etwas Selbstgemachtes sein", sagt die Kulturamtschefin Bettina Kempf über den Charme der Aktion. Das Sortiment solle also von Hand- und Bastelarbeiten bis hin zu Marmelade und Weihnachtsplätzchen reichen. Der Erlös kommt zu 100 Prozent den "Sternstunden" zugute.

Ein Hingucker für Groß und Klein ist alljährlich die lebende Krippe auf dem Marktplatz. Doch herrscht zum Weihnachtsmarkt noch mehr Leben, nämlich in den lebenden Werkstätten im Archäologiemuseum: Dort zeigt Tobias Brendle, am Gasbrenner, wie Glasperlen hergestellt werden. Claudia Sammiller aus Untermässing führt das Spinnen von Naturwolle am Spinnrad vor. Mit dem Produkt weiß wiederum Birgit Brunner aus Hausen etwas anzufangen, die kreative Ideen aus Stoff, Wolle, Leder, Filz und Metall präsentiert. Und Dorothea Glensk aus Nürnberg, die das Vergolden vorführt, hat noch Schmuck und edle Stofftaschen im Angebot.