Hög (PK) Einen großen Wechsel hätte es bei der Höger Feuerwehr auf der dreistündigen Jahreshauptversammlung im Gasthof Söltl geben sollen. Neben Johann Rockermeier wollten auch sein Stellvertreter Werner Kerschenlohr und Schriftführer Robert Priller ihre Ämter an Nachfolger übergeben.
Für alle anderen Posten hätte man Kandidaten gehabt, verriet Rockermeier. Nur für den ersten Vorsitz stellte sich niemand zur Verfügung und auch die beiden vorgeschlagenen Kandidaten winkten ab.
Wahlleiter Michael Franken (JWU) musste daher die Wahl abbrechen. Der bisherige Vorsitzende bleibt bis zur Neuwahl noch im Amt, die voraussichtlich im Juni stattfinden wird. Kann dort wieder kein Vereinschef gewählt werden, wird das Amtsgericht für ein Jahr einen Verwalter bestellen. Sollte sich bis dahin immer noch kein Nachfolger finden, muss der Verein aufgelöst werden. Rockermeier rief alle Mitglieder auf, "die Kuh vom Eis zu bringen". Abschließend sagte er: "Wir gehen bedrückt aus der Versammlung heraus, aber ich glaube, dass wir das überwinden können."
In seinem Jahresbericht blickte Rockermeier vor allem auf die vielen Veranstaltungen der Höger Wehr im vergangenen Jahr zurück. Er erinnerte unter anderem an die reiche Beteiligung der Wehr am Ramadama, am Maibaumaufstellen und an der 100-Jahr-Feier der Pfarrgemeinde Hög. Der Erste Kommandant Stefan Klotz berichtete von 32 Einsätzen im vergangenen Jahr, worunter zwölf Brände gewesen seien. Insgesamt sei man auf rund 400 Einsatzstunden gekommen, bei den Einsätzen wären immer durchschnittlich acht Mann zur Stelle gewesen. Zusätzlich wurden noch 436 Übungsstunden mit 387 Ausbildungsstunden von den 32 aktiven Mitgliedern absolviert.
Vorfreude herrschte in der Höger Wehr auf das neue Feuerwehrfahrzeug der Langenbrucker Wehr, das nun für rund 44 000 Euro saniert wird. Im Mai soll das neue Fahrzeug in Dienst gehen. "Technisch ist das Fahrzeug noch in Ordnung, sodass es bestimmt noch gute zehn Jahre seinen Dienst in Hög leisten wird", sagte Klotz.
Jugendwart Marc Geist hatte im letzten Jahr drei Buben und zwei Mädchen der Feuerwehrjugend betreut, leider habe es 2015 keinen Neuzugang gegeben. Dafür seien 2016 bereits zwei neue Jungfeuerwehrleute dazu gekommen. Insgesamt 17 Übungen hatten die Jugendlichen geleistet. Ein besonderer Höhepunkt werde wahrscheinlich die Schlauchbootfahrt vom 25. bis 26. Juni. Kassenwart Walter Ederer konnte von einer geordneten Kasse berichten, sodass der Vorstand einstimmig entlastet wurde.
Grußworte gab es noch vom Reichertshofener Bürgermeister Michael Franken (JWU) und Kreisbrandinspektor Willi Kellerer. Franken sagte, dass von der gut funktionierenden Wehr in Hög auch die Gemeinde profitiere. "Wenn man die Höger Feuerwehr gebraucht hat, war sie immer da", so der Rathauschef. Er erläuterte auch, dass das Thema Feuerbeschau in der Gemeinde sehr ernst genommen werde.
Für die vorbildliche Feuerbeschau gab es danach ein dickes Lob vom Kreisbrandinspektor: "Hut ab, da können sich so manche Gemeinden im Landkreis ein Vorbild nehmen." Willi Kellerer lobte auch die Höger Wehr: "Was ihr für die Dorfgemeinschaft leistet, ist ganz, ganz wichtig", sagte er mit Blick auf die zahlreichen Veranstaltungen. "Ihr seid eine tolle Feuerwehr und habt lange Zeit unheimlich was geleistet."
