Castell
Wahl der Deutschen Weinkönigin ohne Gesicht aus Franken

17.09.2021 | Stand 25.09.2021, 3:33 Uhr
Carolin Meyer, die Fränkische Weinkönigin. −Foto: Daniel Karmann/dpa/Archivbild

Das Aushängeschild des Frankenweins sind nicht nur Silvaner oder Bocksbeutel, es ist auch die Weinkönigin. Doch die ist coronabedingt schon viel länger unterwegs als geplant - zulasten einer bundesweiten Karriere.

Seit mehr als zehn Jahren hat Franken nicht mehr die Deutsche Weinkönigin gestellt: Und auch heuer wird es damit nichts. Die Fränkische Weinkönigin Carolin Meyer aus Castell möchte sich nach mittlerweile zweieinhalb Jahren im Amt im kommenden Frühjahr nun wieder mehr auf ihren Beruf der Winzerin konzentrieren. „Ich bin aufgrund meiner Lebenssituation nicht mehr dazu bereit, anzutreten“, sagte die 26-Jährige der Deutschen Presse-Agentur. Sie habe das elterliche Weingut im Landkreis Kitzingen übernommen und wolle sich nun da verwirklichen. Das Amt der Deutschen Weinkönigin, für das sie sich noch 2019 beworben habe, sei nach so langer Zeit im Dienste der fränkischen Weinwirtschaft nicht mehr interessant.

Die Fränkische Weinkönigin wird seit 1950 gekürt. Normalerweise ist sie ein Jahr im Amt und absolviert etwa 400 Termine für die Winzer und ihren Weinbau in Bayern, Deutschland und im Ausland. Meyer wurde 2019 gewählt, ist aber noch immer als Weinkönigin unterwegs, weil es seither coronabedingt keine weitere Wahl gab. Die nächste soll nun am 18. März 2022 in Würzburg stattfinden.

Die Deutsche Weinkönigin wirbt seit 1949 für die Branche. Ein Jahr lang vertritt sie die rund 16.000 deutschen Winzer - normalerweise bei Reisen rund um den Globus. Insgesamt gibt es in Deutschland 13 Weinanbaugebiete, die jährlich im Herbst eine Kandidatin zur Wahl der Deutschen Weinkönigin schicken können, aber nicht müssen.

Franken stellte zuletzt 2008/2009 mit Marlies Dumbsky aus dem unterfränkischen Volkach eine Deutsche Weinkönigin. Derzeit hat Eva Lanzerath (23) von der Ahr das Amt inne.

Am Samstag findet die Vorentscheidung zur Wahl der 73. Deutschen Weinkönigin statt - sie wird per Live-Stream ins Internet übertragen. Wie beim Finale im pfälzischen Neustadt an der Weinstraße am 24. September müssen die Kandidatinnen vor allem Fachwissen, Schlagfertigkeit und Charme beweisen.

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dpa