Eichstätt
Wachstücher und Fledermausdünger

22.07.2019 | Stand 02.12.2020, 13:27 Uhr

Eichstätt (EK) Wie kann man nachhaltiger und im Einklang mit allen Lebewesen leben, die auch unseren Lebensraum bewohnen?

Zusammen mit ihren Lehrkräften haben sich Schülerinnen und Schüler verschiedener Klassen der "Schule an der Altmühl" auf die Suche nach Möglichkeiten gemacht und dabei vielfältige Nachhaltigkeitsprodukte entwickelt. An Ständen auf dem Eichstätter Wochenmarkt konnten sie ihre Ideen und Produkte nun vielen interessierten Bürgern vorstellen.

Ob frisch geschleuderter Honig aus der eigenen Schulimkerei oder Bienenwachstücher - an den beiden Verkaufsständen der Klassen 1aG und 6/7G der "Schule an der Altmühl" war die Nachfrage nach den liebevoll präsentierten Nachhaltigkeitsprodukten den ganzen Mittwochvormittag groß. Unter der Leitung von Lehrkraft Christoph Sigl und Veronika Kahles hatten sich die Schüler das ganze Schuljahr über in der Nachhaltigkeits-AG mit Themen rund um Umweltschutz und nachhaltigem Leben beschäftigt: "Unsere Bienenwachstücher sind eine super Alternative zu Plastikfrischhaltefolie", wussten die Schüler einigen Interessenten zu berichten, die die Wachstücher, mit denen sich Lebensmittel hervorragend einwickeln und frisch halten lassen.

Reißenden Absatz aber fand auch der regionale Fledermausdünger in fester und flüssiger Form, den die Schüler mit Lehrer Christoph Sigl hergestellt hatten: "Er stammt vom ,Kleinen Mausohr' direkt aus Obereichstätt", schmunzelte Sigl. Ergänzend hat er mit seinen Schülern zahlreiche Fledermauskästen gebaut. Denn die "Wohnungsnot" der Fledermäuse sei auch in unserer Region schon recht groß: Viele Fledermäuse versteckten sich tagsüber in Baumhöhlen oder in Fassadenspalten von Gebäuden, doch solche Fledermauswohnungen, so haben die Schüler gelernt, sind inzwischen schon oftmals Mangelware: "Mit speziellen Fledermauskästen kann man die Wohnungsnot von Fledermäusen lindern", so Sigl, und erläuterte einigen interessierten Marktbesuchern, dass die Fledermauskästen nicht nur an Waldrändern oder in Obstgärten, sondern auch an Häusern gut angebracht werden können, wenn geeignete Verstecke für die Flugtiere fehlen.

Die Erlöse aus dem Verkauf, so berichteten Sigl und Kahles, kommen der Schulimkerei sowie dem Bau von Fledermausnistkästen und Hummelburgen zugute.

Auch Schüler der "Neigungsgruppe Umwelt" Johann-Nepomuk-von-Kurz-Schule, dem Förderzentrum mit Förderschwerpunkt körperliche und motorische Entwicklung in Ingolstadt hatten mit ihrer Lehrerin Katharina Sigl für den Markttag in Eichstätt eine Vielzahl selbst hergestellter mikroplastikfreier und plastikfreier Produkte vorbereitet. Die interessante Palette nachhaltiger Produkte reichte von selbstgemachtem Kokosöldeodorant - natürlich mit entsprechendem Rezept dazu - über Schokomandelkekse und Walnusspesto aus den Nüssen des Schulgartens bis hin zu selbstgemachter Zahncreme und Spülmittel. Und in Kooperation mit Studenten des Studiengangs Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) der Katholischen Universität Eichstätt hatten die Schüler begeistert College-Blöcke aus einseitig bereits bedrucktem Papier hergestellt, das sonst im Papiermüll gelandet wäre, berichteten Sigl und Rüsche. Der Erlös aus dem Verkauf werde im Rahmen einer Schülerfirma in neue plastikfreie Produkte investiert, etwa in selbstgestrickte Spültücher und Spülschwämme aus Sisal.

ddk