VW-Aufsichtsrat Lies weist Kritik aus Katar an Betriebsrat zurück

08.12.2015 | Stand 02.12.2020, 20:27 Uhr

Wolfsburg (dpa) VW-Aufsichtsrat Olaf Lies hat die Kritik von Großaktionär Katar am Einfluss des Betriebsrates von Europas größtem Autobauer Volkswagen zurückgewiesen. „Der Glaube, man müsse die Gunst der Stunde nutzen, um die Mitbestimmung zu klären, ist der falsche Weg“, sagte Lies am Dienstag in Hannover.

Der SPD-Politiker ist als amtierender Wirtschaftsminister von Niedersachsen Mitglied des 20-köpfigen Kontrollgremiums. Niedersachsen ist wie das Emirat Katar einer der größten Anteilseigner von Volkswagen.

„Die starke Mitbestimmung bei VW ist einer der Garanten für den Erfolg von VW und daran jetzt zu sägen ist falsch“, sagte Lies. Wenn jemand nicht für die gegenwärtige Krise bei Volkswagen verantwortlich wäre, dann seien das die Mitarbeiter. „Es wäre ein falsches Signal zur völlig falschen Zeit.“

Am Wochenende war der neue VW-Chef Matthias Müller erstmals seit seinem Amtsantritt nach Katar gereist. Laut „Bild am Sonntag“ wollte Katar bei dem Treffen auch strukturelle Veränderungen bei Volkswagen fordern. So solle der Einfluss des VW-Betriebsrats auf unternehmerische Entscheidungen zurückgedrängt werden. Bei Volkswagen hieß es dazu, das Thema Mitbestimmung und Betriebsrat habe bei den Gesprächen nicht auf der Agenda gestanden.