Votum für Verkauf an Kartmann

06.08.2007 | Stand 03.12.2020, 6:35 Uhr

Wolnzach (WZ) Der Markt Wolnzach tritt nun in die Detailverhandlungen mit der Kartmann GmbH zum Neubau eines Gebäudekomplexes am südlichen Rand des Volksfestplatzes ein. Das entschied der Gemeinderat mit den Gegenstimmen von Matthias Boeck (FDP) und Albert Rossmann (FW).

In einigen Sitzungen, so Bürgermeister Josef Schäch am Donnerstagabend im Gemeinderat, habe man die Kartmann-Idee, am oberen Rand des Volksfestplatzes einen mehrstöckigen Gebäudekomplex zu errichten, ja bereits vorbesprochen. Für das Gemeindeoberhaupt selbst beinhaltet diese Möglichkeit mehrere Vorteile: Erstens habe man es mit einem seriösen, ortsansässigen Investor zu tun, zweitens verbaue man sich durch die Errichtung eines solchen Gebäuderiegels keine weiteren Planungen, drittens gehe es ganz klar auch um Arbeitsplätze: "Ein Unternehmen aus dem Ingenieurbereich, das sich in diesem Gebäude ansiedeln will, bietet zum Beispiel um die 30 Arbeitsplätze am Ort."

Um weitere Zukunftsplanungen vorzustellen, bat er nochmals den Baureferenten Gernot Trapp, weitere Möglichkeiten zur Platzgestaltung für den Volksfestplatz zu erläutern. Der hatte viele verschiedene Varianten im Gepäck, zum Beispiel – und das ganz gewollt etwas ausgefallen – eine Anlehnung an das alte Wasserschloss.

Grundlage aller Überlegungen, so Schäch, sei die Tatsache, dass der Markt sein Volksfest an dieser Stelle behalten wolle. Für die nächsten sieben Jahre laufe dazu noch der Pachtvertrag mit der Landwirtsfamilie Pfab, der der Volksfestplatz inklusive Hallenstandort gehört. Mit der Familie, so Schäch, habe er auch über einen eventuellen Ankauf gesprochen. Das sei aber – sie betreibt unmittelbar daneben ihre Landwirtschaft – nicht in deren Sinne, einer weiteren Verpachtung zum Volksfest stehe aber keinesfalls etwas im Wege. Auch aus dieser Sicht sei also das Volksfest gesichert.

Für die SPD unterstrich Renate Nosko ihre Ansicht, dass es sich der Markt nicht leisten könne, einen solchen Investor abzublocken. Martin Stockmaier (FW) dankte für die von Trapp vorgestellten Variationsmöglichkeiten: "Ich habe jetzt erst gesehen, wie man da weitermachen kann."

Nach wie vor nicht anfreunden mit dem Verkauf dieses Teilgrundstücks konnte sich sein Fraktionskollege Albert Rossmann. Man solle sich das nochmals "sehr stark überlegen". Und auch Wirtschaftsreferent Matthias Boeck warnte vor dem "Schnellverkauf dieses Filetstücks". Es gehe nicht um Arbeitsplätze, sondern um die Schaffung von Bürogebäuden. Weit führte er seine Argumente dagegen nochmals aus, um am Ende zu hinterfragen: "Welche Interessen stecken seitens der CSU und des Bürgermeisters hier eigentlich wirklich dahinter?" Man tue den Bürgern damit keinen Gefallen und er könne sich nicht vorstellen, dass die Öffentlichkeit für einen solchen Teilverkauf ist.

Antrag auf Abstimmung stellte daraufhin Renate Nosko, die Argumente seien weithin ausgetauscht, man drehe sich mit dem Hin und Her nur im Kreis: "Jedes Mal hören wir uns das eine Stunde an, ohne dass wir weiterkommen." Bei der unmittelbar anschließenden Abstimmung bekam der Kartmann-Plan eine deutliche Mehrheit mit zwei Gegenstimmen von Albert Rossmann und Matthias Boeck.

Der Markt wird nun mit der Kartmann GmbH in die Detailplanungen gehen und diese dann nochmals im Gemeinderat besprechen.