Ingolstadt
Votum für Schulen am Dachsberg

14.05.2021 | Stand 17.05.2021, 3:33 Uhr

Ingolstadt - Der Stadtrat hat in seiner Sitzung am Dienstag bei einer Gegenstimme (von der ÖDP) beschlossen, im Neubaugebiet Dachsberg in Friedrichs-hofen eine Mittelschule für 600 Schülerinnen und Schüler sowie eine neue Heimat für die Johann-Nepomuk-von-Kurz-Schule (150 Schülerinnen und Schüler) zu bauen.

Das vom Bezirk Oberbayern getragene Förderzentrum hat seinen Sitz seit 1986 im Kavalier Elbracht, aber das ist zu klein geworden.

Nun soll die Verwaltung für den Schulstandort einen gemeinsamen Planungswettbewerb mit dem Bezirk Oberbayern vorbereiten. In der Aussprache bat der Friedrichshofener Georg Niedermeier (UWG), die Bedenken einiger Anlieger wegen der Größe des Schulzentrums (20 Meter, fünf Geschosse) ernst zu nehmen und im Planungswettbewerb zu berücksichtigen. Vier Etagen wären ein guter Kompromiss. Die Mittelschule soll zur Entlastung der Anwohner von Süden erschlossen werden (eine Idee der Friedrichshofener Bürgerinitiative, FBI). Mit Hinweis auf die Vorbehalte einiger Anlieger richtete Niedermeier eine Bitte an die Stadtratskollegen: "Wir müssen Kritik aushalten und auch mal einstecken können. "

Raimund Köstler (ÖDP) ist gegen das Projekt in der angekündigten Form, weil für ihn "wichtige Punkte noch nicht rund" sind. Da wäre die Größe der Mittelschule, die ihresgleichen suche: 600 Schülerinnen und Schüler - "das ist die absolute Obergrenze". Sollten beide Schulen weiter wachsen, stelle sich die Frage: "Wohin? " Schon mit den skizzierten Gebäuden sei das Grundstück ziemlich voll. Agnes Krumwiede (Grüne) regte eine ökologische Bauweise an. Die habe mehrere Vorzüge. Pflanzungen am Rand der Gebäude würden diese optisch kleiner erscheinen lassen.

Der Bezirk Oberbayern, Träger der Johann-Nepomuk-von-Kurz-Schule, freut sich über die Entscheidung des Ingolstädter Stadtrats. In einer Mitteilung sagt Bezirkstagspräsident Josef Mederer, der Beschluss sei eine "überzeugende gemeinsame Lösung". Und: "In einem gemeinsamen Schulzentrum können Kinder mit Behinderungen am Leben aller Schülerinnen und Schüler teilhaben. Das ist die beste Basis für Inklusion und Normalität. "

Die Bebauung soll "bedarfs- und nutzerorientiert für die Bedürfnisse der beiden Schulen erfolgen". Das heißt, dass es gemeinsam genutzte Flächen und Gebäude geben wird, aber auch eigene Unterrichts- und Rückzugsräume für die Schülerinnen und Schüler in der jeweiligen Einrichtung. "Die Leitung der Kurz-Schule wünscht sich zudem, ein Integrationscafé zu realisieren und die Mensa so zu platzieren, dass sie zur Begegnung aller Schülerinnen und Schüler einlädt. "

sic