Dietfurt
Vorweihnachtszauber im Burgstadel Wildenstein

Kunsthandwerkermarkt mit Gaumenfreuden und Musikprogramm garniert

19.11.2018 | Stand 02.12.2020, 15:13 Uhr
Den bemerkenswerten Rahmen für einen Kunsthandwerkermarkt lieferte der Burgstadel von Schloss Wildenstein aus dem 16. Jahrhundert . −Foto: Götz

Wildenstein (gtz) Strahlender Sonnenschein hat die vielen Wanderer begleitet, die zum Marktsonntag im Burgstadel Wildenstein unterwegs waren. Erwachsene und Kinder nützten das herrliche Wetter zu einem anregenden Waldspaziergang, bevor sie mit einer duftenden Waffel im altehrwürdigen Gebäude empfangen wurden.

Die Veranstalter hatten es mit vielen heimeligen Ecken für die Besucher zu einem einladenden Ambiente gestaltet. Eine gelungene vorweihnachtliche Mischung aus Festtagsglanz, Angebot von Gebrauchsgegenständen, Wärmendem für den Winter, Produkten kunstfertiger Hände, deftigem Imbiss und musikalischer Begleitung erwartete den Besucherstrom, der von den Vormittagsstunden bis zum frühen Abend nicht abriss.

Duschgel, Lebkuchen, Weihnachtsanhänger und klassische Bienenerzeugnisse hatten die Imker aufgebaut, die sich neben funkelnden Halbedelsteinen postiert hatten. Kurze Engpässe beim Nachschub an frisch gespültem Kaffeegeschirr überbrückten die Gäste mit netten Gesprächen, während sie Weihnachtsplätzchen knabberten und sich zum Apfelstrudel verlocken ließen. Findiges Kunsthandwerk und pfiffige Gestaltungsideen zeigten sich in Erzeugnissen aus Naturmaterialien, wo Zapfen, Rinde, Zweige, Moos und Trockenblüten kunstvoll arrangiert waren.

Ein ganzer Zoo aus Pappmaschee zog die Aufmerksamkeit auf sich. Bunte Papp-Masken blickten auf Hunde, Pferde, Schafe und Hasen. Wie Schleuderbilder durch die Wirkung der Zentrifugalkraft entstehen, ließen sich Interessierte hier erklären. Nostalgische Eindrücke vermittelten Winterwichtel in den Nischen, einen Einblick in die oberösterreichische Krippentradition eröffneten Exponate und Miniaturen, wie die "Faulenzerkrippe" in der Streichholzschachtel.

Eifrig zugesprochen wurde dem Wildgulasch aus der Küche von Bürgermeisterin Carolin Braun (SPD), die gekonnt mit riesigen Töpfen ihres gastronomischen Amtes waltete. Liköre und Marmeladen, Lebkuchen samt Rezept, religiöse Kunst und Körnerkissen für den verspannten Nacken sorgten für anregende Abwechslung. Schmückende Unikate aus Solnhofer Stein, Dekoartikel aus Holz, kreative Keramikerzeugnisse, mit Liebe zum Detail gefertigt, und Gefilztes wurden bestaunt. Beeindruckt zeigte sich das weibliche Marktpublikum von der schicken Taschenparade im Patchworkstil und vom reizvollen Silberschmuck, in dem Besteckteile zu neuem Ansehen gelangten. Ein perfektes "Upcycling" hatten auch die Gehörne von Rehböcken erfahren, die mit findiger Verzierung zu angesagten Dekorationsobjekte wurden. Herrliche Holzmaserung war an Kerzenständern, Schalen und Flaschen aus der Drechslerwerkstatt zu sehen.

Würdevoll blickte ein lebensgroßer Engel, auf Holz gemalt, den Eintretenden entgegen. Bemerkenswerte Kerzenkunst, Hunderte Buchseiten, zu raffinierten Kunstobjekten gefaltet, hübsche Geschenkartikel und der Korbflechter in der Stube zeigten eine breite Palette kunstgewerblichen Schaffens.

Infos zum Nähen für Frühchen und Sternenkinder gab es, auch einen Benefizverkauf für ein Kinderhospiz. Während sich das unermüdliche Team um Verköstigung und Getränke bemühte, lauschten die Gäste gern der volkstümlichen Musik von Regina und Johann Flierl. Als routiniertes Entertainer-Duo erwiesen sich Ehrenbürger Max Bauer und Hans Meyer. Am Ort, wo im finsteren Mittelalter der sagenhafte Ritter Jörg lebte, ließen sie auch die "Alten Rittersleut" musikalisch auferstehen und unterhielten die Gäste bis zur Abenddämmerung.