Wildenstein
Vorweihnachtliches Flair im November

Kunsthandwerkermarkt im Burgstadel Wildenstein erfreut sich ein weiteres Mal großer Beliebtheit

16.11.2015 | Stand 02.12.2020, 20:33 Uhr

Glanz in das alte Gemäuer brachten viele glitzernde Kleinigkeiten. Auch wenn es noch ein paar Wochen bis Weihnachten sind, fanden sie jetzt schon ihre Abnehmer. - Fotos: Götz

Wildenstein (gtz) Beim Tag der offenen Tür im Burgstadel in Wildenstein haben sich zahlreiche Besucher die Klinke der Stadeltür in die Hand gegeben. Der Kunsthandwerker- und Weihnachtsmarkt erfreute sich wieder einmal eines riesigen Zulaufs.

Eifrig wurden Wildgulasch und Kartoffelsuppe als Nachschub für die Küche geliefert. „Alles selbst gemacht“ verriet Bürgermeisterin Carolin Braun (SPD) stolz als Küchenfee vom Dienst. An der Kaffeetheke hatten die bewährten Kräfte um Elisabeth Kerschner ebenfalls eifrig zu tun. Klement Schmid unterstützte mit Stirnlampe für alle dunklen Ecken und Winkel im ehrwürdigen Gemäuer das Serviceteam.

Mit frischen Waffeln belohnte Renate Sederholm die wackeren Wanderer mit sportlicher Kondition, die den sonnigen Spätherbstnachmittag für den Aufstieg genutzt hatten. Fürsorglich wärmte Peter Markowski die Tassen für die Heißgetränke vor. Unendlich viel zu schauen gab es in den Gewölben des ehemaligen Ökonomiestadels, wo Solnhofer Naturstein mit weihnachtlichem Dekor empfing, Gestecke und Kränze aus frischem Grün sehr begehrt waren. Krippenkunst durfte schon weihnachtlichen Zauber entfalten. Gefilztes als schmückendes Accessoire in vielfältigen Formen von der Ansteckblume bis zur Verkleidung von Windlichtern erfreute. Die Weiblichkeit nutzte das große Angebot an Mützen, Stulpen und Stirnbändern und ließ sich fachlichen Rat angedeihen. „Pastell, altrosa und cremefarben“, seien die Farbtrends dieses Winters, war zu erfahren. Schneemänner à la Tiffany schauten zwei Damen aus Seubersdorf vom Stand gegenüber bei der Mützenanprobe zu.

Das Gebäude einmal von innen sehen wollten auch weitere Marktbummler, die sonst immer nur durch den Ort gefahren seien. Daneben stellten sich viele Stammgäste aus den umliegenden Orten ein, die ihre Verbundenheit mit Wildenstein schon seit den Zeiten des früheren Wirtshausbetriebs pflegen. Engel, Herzen am Stiel, Vögel und Hirsche aus Holz bevölkerten die Tische, schmuckes Holz-Design zeigten Drechselarbeiten. Künstlerisch präsentierte sich die Keramik in figürlichen Darstellungen und schmückendem Beiwerk. Korbflechter Josef Dürr nahm gerade einen Auftrag für eine Sonderanfertigung entgegen.

Zu einem informativen Gespräch sammelten sich die Runden immer wieder um Walburga Waldhier, die bei der Ausübung ihrer alten Handwerkskunst, der Herstellung von Strohschuhen, laufend Anerkennung erntete. Textiles Handwerk setzte sich mit Stickereien, Quilts und Patchwork in Szene. Passgenaue Anfertigung von Schmuckstücken aus altem Tafelsilber interessierte besonders die Damen, die die Unikate auf der roten Decke mit leuchtenden Augen betrachteten. Glanz und Glitzern gab es bei weiteren Schmuckangeboten und weihnachtlichen Geschenk- und Dekoartikeln von Perlensternen bis zur Mini-Krippe, bei denen die Besucher gerne verweilten.

Ein Hingucker waren beleuchtete Weihnachtsbretter, neben denen ein üppiger Mistelstrauch nicht vergeblich auf ein Paar warten musste, das sich darunter küsste. Flackernde Festtagsfreude verbreitete eine ganze Parade handgefertigter Kerzen. Ein wenig Erdgeschichte wurde verabreicht bei den Mineralien, wo es zu Ammoniten, Drusen, Sandrosen und weiteren bizarren Erscheinungen der Gesteinsbildung fachkundige Erklärung gab. Gemütlich wurde es im Burgstadel beim Ausrasten vom Marktbummel zur Musik von Regina und Johann Flierl.