Laibstadt
Vortrag über verfolgte Hexen

16.10.2019 | Stand 02.12.2020, 12:50 Uhr

Laibstadt (nhe) Das Thema "Hexenverbrennungen im Bistum Eichstätt" hat viele Besucher ins Laibstädter Pfarrheim gelockt.

Hermann Seis aus Ellingen (Foto) berichtete dort über ein dunkles Kapitel der Heimatgeschichte. "Laibstadt hatte Glück, weil es damals zur Reichsstadt Nürnberg gehörte und die Nürnberger kein Interesse an Hexenverbrennungen hatten", sagt Seis. Anders sieht es auf dem restlichen Gebiet aus, das heute die Diözese Eichstätt umfasst. Denn hier seien es über 1200 Frauen, Männer und Kinder gewesen, die perfiden Vorstellungen und dem Aberglauben zum Opfer fielen. "Und das völlig unabhängig davon, ob es sich um ein katholisches oder evangelisches Gebiet handelte. Verbrannt wurde unabhängig vom Glauben. "

Allerdings sei die Hexenverfolgung - entgegen der weitläufigen Meinung - nicht von oben herab gekommen, sondern zwischen den Menschen erfolgt. Ein Kommentar wie "Dir soll's ins Kreuz fahren" und die verwunschene Person habe danach tatsächlich Rückenschmerzen bekommen, hätte schon genügt, um eine Frau auf den Scheiterhaufen zu bringen. So etwas habe beispielsweise in Ellingen zehn Menschen das Leben gekostet. "Die Obrigkeit war verpflichtet, solchen Anzeigen nachzugehen. Trotzdem hat es auch Ausnahmen gegeben, wenn sich die zuständigen Amtsleute nicht weiter um Gerüchte kümmern wollten und solche Beschuldigungen nicht weiter verfolgten", so Seis.