Nassenfels
Vortrag über digitale Landwirte

27.12.2017 | Stand 02.12.2020, 17:01 Uhr

Nassenfels (hpg) Zu einer Informationsveranstaltung hatte der Verband für landwirtschaftliche Fachbildung Ingolstadt-Eichstätt eingeladen.

Das Thema lautete "Landwirtschaft 4.0 - auf den Höfen angekommen"

Dies stellt sich für den Verband grundlegend als Frage in der täglichen Praxis. "Nicht durchgängig und keinesfalls flächendeckend", urteilt die Geschäftsführerin Else Greßmann. Mit einem breit angelegten Jahresprogramm will der Verband, der an das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten angegliedert ist, Informationen vor Ort bringen.

Zum aktuellen Thema referierte Markus Gandorfer über "Digitalisierung mit Auswirkung auf alle Akteure der Wertschöpfungskette". Als Grundproblem sieht er immer noch eine mangelnde gesellschaftliche Akzeptanz, einhergehend mit den Hemmnissen Datenhoheit und Datenschutz. Dabei seien die Vorzüge nicht übersehbar, so Gandorfer. Digitalisierung sei zuerst der Versuch einer Systematisierung durch Vernetzung und Interaktion mit Vorteilen von Lenksystemen. Dazu stehe eine kostenlose Agrar-App für Smartphones zur Verfügung, die zusätzlich eine sinnvolle Investitionshilfe darstelle.

Natürlich müsse man aber auch vor überzogenen Erwartungen warnen, so Gandorfer. Sinnvolle Maßnahmen seien seiner Meinung nach unter anderem die digitale Ausstellung des Mehrfachantrags ab 2018 und eine zügige Flächenänderung. Unterstützung verspreche dabei auch das Informationssystem iBALIS.

Gandorfer sprach zudem über mögliche Ängste, etwa "Ich sammle Daten und ein anderer Unternehmer profitiert davon", "Meine Daten können auch zu meinem Nachteil genutzt werden" oder sogar "Daten können zu Kontrollzwecken genutzt werden". Natürlich sei ein Missbrauch grundsätzlich nicht auszuschließen, aber der technische Fortschritt lasse sich vermutlich nicht aufhalten, meinte der Referent.