Schrobenhausen
Vortrag über den Berg Athos

Franz Hofmeier zu Gast bei der Katholischen Erwachsenenbildung

22.04.2016 | Stand 02.12.2020, 19:55 Uhr

Referent Franz Hofmeier (l.) und Konrad Zimmerer von der Katholischen Erwachsenenbildung. - Foto: Anna Mayer

Schrobenhausen (SZ) Die Katholische Erwachsenenbildung lud zu einem hochinteressanten und informativen Vortrag über das Leben der Mönche auf dem Heiligen Berg Athos ein. Vorsitzender Konrad Zimmerer begrüßte dazu Franz Hofmeier aus Ingolstadt, Historiker und pensionierter Schulleiter des Descartes-Gymnasium Neuburg.

Er beschäftigte sich seit vielen Jahren mit dem Berg Athos und seiner 1000-jährigen Geschichte und besuchte zweimal als Pilger die weltberühmte Klosterstätte.

Geografisch gehört der Berg Athos zur Halbinsel Chalkidiki und umfasst ein Gebiet von etwa 300 Quadratkilometer. Das Bergmassiv Athos ist über 2033 Meter hoch, die Westküste fällt steil zum Meer ab. Der Heilige Berg Athos wurde vor über 1000 Jahren von christlich-orthodoxen Mönchen besiedelt. Im Zentrum steht ein Marienheiligtum. Es gibt auf dem Berg 20 Klöster; heute leben hier etwa 3000 Mönche mit individuell unterschiedlich strenger religiöser Ausrichtung. Rund 150 Einsiedler, die zurückgezogen in einfachsten Behausungen leben, pflegen keinen Kontakt nach außen. Frauen ist der Zutritt zum Berg Athos generell verwehrt.

Zur Einreise benötigt man eine Genehmigung und man kommt in der Regel nur zu Fuß in die Mönchsrepublik. Politisch sind die Mönche unabhängig von Griechenland und tagen regelmäßig in ihrem Mönchsparlament. Der Referent gab einen kurzen historischen Überblick, der Berg wurde schon früh von Mönchen besiedelt und erlebte im Laufe der Jahrhunderte eine wechselvolle Geschichte. Eine erste Blütezeit erlebte die Mönchsrepublik von 1000 bis 1400, auch unter Türkenherrschaft im 15. Jahrhundert blieben die Klöster selbstständig. Besondere Unterstützung und Förderung bekamen die Mönche in der Neuzeit durch russische Fürsten und konnten dadurch ihre Kirchen in glanzvoller Weise prächtig ausstatten. Kernpunkt im Leben der Mönche sind stundenlange Gebete und Messen zur Erlangung der vollkommenen inneren Ruhe. Pilger, die von außen zu Besuch kommen, schließen sich dem vorgegebenen Tagesrhythmus an. Die Mönche leben von der Landwirtschaft, betreiben Ackerbau, pflanzen Obst und Gemüse, dazu kommen Bienenzucht und Weinanbau. Franz Hofmeier schilderte seine Erlebnisse sehr farbenreich, unterlegt mit einigen wenigen Fotos, die aber dafür umso aufschlussreicher waren.