Pfaffenhofen
Vortrag statt Demonstration

Schüler der Georg-Hipp-Realschule erfahren Interessantes zum Thema Umwelt und Ernährung

17.03.2019 | Stand 02.12.2020, 14:25 Uhr
Anfänglich noch zögerlich, aber dann mit zunehmender Neugier kosten die Schüler die gerösteten Insektenlarven. Auch Landrat Martin Wolf und Realschuldirektor Reno Wohlschläger ließen sich die gerösteten Maden schmecken. −Foto: Daiber

Pfaffenhofen (cd) "Wir tun etwas für die Umwelt, deshalb könnt ihr heute in die Schule gehen", sagte Landrat Martin Wolf (CSU) zu den Schülern der Georg-Hipp-Realschule zu Beginn des Vortrags "Energievision 2050" am Freitag.

Damit bezog er sich auf die Aussage von Greta Thunberg der 16-jährigen Umweltaktivistin aus Schweden, die gesagt hatte, dass sie die Schule nicht mehr besuchen müsse, solange die Erwachsenen nicht dafür sorgten, dass die jungen Menschen von heute auch tatsächlich eine Zukunft haben.

Thunberg hat die jungen Menschen von heute aufgerüttelt. An den Schulen ist der Umweltschutz dank ihres Engagements ein Thema geworden. Auch Realschuldirektor Reno Wohlschläger und das Lehrerkollegium der Georg-Hipp-Realschule hatten beschlossen, sich des Themas Umwelt und Ernährung anzunehmen. Das Angebot des gemeinnützigen Vereins Multivision mit seinem Vortrag "Energievision 2050" passte da perfekt. Und das Landratsamt war sofort bereit, sich finanziell zu beteiligen. Der Vortrag, der von Stefan Simonis, Diplom-Biologe und Moderator, gehalten wurde, brachte die Schüler zum Nachdenken, aber auch zum Diskutieren, denn sie wurden von Anfang an einbezogen.

Zu Beginn ging es um die Frage, was denn Energie eigentlich ist und ob und in welcher Form die Schüler heute schon Energie benutzt hätten. Nach einem informativen Film über den Klimawandel und dessen Ursachen konnten die Schüler Fragen stellen. So wollte ein Schüler wissen, was Klimawandel und CO2-Ausstoß mit dem Fleischkonsum der Menschen zu tun habe. Anschaulich wurden die Zusammenhänge von Simonis klar gemacht und auch Alternativen dazu aufgezeigt.

Ein Höhepunkt der Veranstaltung war ohne Zweifel ein kleiner Film, in dem Startup-Unternehmen vorgestellt wurden, die eigene Wege zum Klimaschutz beschritten hatten. Unter anderem sah man einen Stand, an dem man Burger aus Insektenlarven verkosten konnte: Bewegte Diskussionen unter den Schülern folgten. Die Reaktion auf das Angebot von Simonis, geröstete Maden zu verkosten, war zunächst verhalten. Als sich dann aber ein mutiger Schüler gefunden hatte, folgten viele Mitschüler seinem Beispiel und knabberten die knusprigen, leicht nussig schmeckenden Insektenlarven. "Die schmecken gar nicht so schlecht" war dann auch die einhellige Meinung. Und das Fazit lautete: "Wir müssen etwas tun, auch wenn es sich anfangs fremd anfühlt. "