Beilngries - Flexibel reagieren und das Beste daraus machen, das ist auch bei der Volkshochschule Beilngries derzeit an der Tagesordnung.
Der ersten Verunsicherung - "Müssen auch wir im November wieder alles schließen? " - folgte nach der Entscheidung des Kultusministeriums zumindest ein erstes Aufatmen: "Wir sind als Bildungseinrichtung für Erwachsenenbildung eingestuft und damit gelten für uns die Vorgaben wie an den Schulen. Wir dürfen also weitestgehend mit unseren Kursen weitermachen", zeigt sich VHS-Geschäftsführerin Petra Pfaller erleichtert.
Dass die Volkshochschulen während des "Teil-Lockdowns" den Betrieb nicht komplett herunterfahren müssen, ginge aber natürlich mit einer erhöhten Verantwortung im Bereich Infektionsschutz einher. "Es ist noch wichtiger als bisher, penibel auf die Einhaltung der Regeln - Maske, Abstand, Hygiene - zu achten", sagt Pfaller. Bisher war nach dem Hygieneschutzkonzept nur eine Maskenpflicht im Gebäude, auf den Gängen und dem Weg zum Kursplatz notwendig. Sobald der eigene Platz erreicht wurde, konnte die Maske abgenommen werden. Verschärft gelte nun im November eine generelle Maskenpflicht auch im Unterricht am Platz sowohl für die Teilnehmenden als auch für die Kursleitungen und die Lehrkräfte. Ausnahme ist hier der Instrumentalunterricht, der ebenfalls fortgeführt werden darf - allerdings mit gesonderten Abstandsregeln. "Auch der Musikgarten kann weiterhin stattfinden, wird aber nach den Ferien als Hybridangebot fortgeführt", teilt Pfaller mit. Bei einem Hybridangebot ist nur ein Teil der Kursteilnehmer im Kursraum präsent, der andere Teil kann online von zu Hause aus teilnehmen. Die Gruppen wechseln sich ab. "Es ist so durch das Verkleinern der Gruppe ein noch größerer Abstand gewährleistet und bietet für Eltern, die beispielsweise wegen Erkältungssymptomen der Kinder oder der Geschwisterkinder den Kurs in Präsenz nicht besuchen können, die Möglichkeit, online teilzunehmen", erklärt Pfaller. Sprachkurse und Vorträge können mit entsprechendem Schutzkonzept stattfinden.
Das waren die positiven Nachrichten. Weniger erfreulich ist, dass sämtliche Bewegungskurse wie Yoga, Wirbelsäulengymnastik oder Pilates und auch Entspannungsangebote im November nicht abgehalten werden dürfen. Allerdings hat sich die VHS hier umfangreiche Online-Angebote einfallen lassen (siehe eigenen Bericht). Was dann ab 1. Dezember möglich sein wird, muss kurzfristig entschieden werden. "Sollten die Bewegungskurse auch über den 30. November hinaus nicht stattfinden dürfen, werden die Teilnehmer rechtzeitig benachrichtigt", verspricht Pfaller. Dass künftig grundsätzlich ein großes Augenmerk auf Online-Kurse gelegt werden soll, steht für sie bereits fest. "Die während der kritischen Phase alternativ angebotenen Online-Kurse bedeuten für die VHS einen enormen Mehraufwand. Die Einrichtung der entsprechenden Technik und die Beratung beziehungsweise Schulung der Kursleitungen und der interessierten Teilnehmenden ist personell und finanziell eine große Herausforderung. Auch das Aussetzen des Bewegungsangebots zieht einen enormen Mehraufwand bei Abrechnung, Umplanung und Benachrichtigung nach sich", so Pfaller. Aber: "Da künftig nicht sichergestellt werden kann, ob es wieder zu Einschränkungen kommen wird, und gewisse Einschränkungen voraussichtlich auch noch relativ lange bleiben werden, möchte die Volkshochschule gerüstet sein und sowohl möglichst viele ihrer Teilnehmenden als auch die Referenten an alternative Möglichkeiten und unterschiedliche Arten des Kursbetriebs heranführen. " Eine künftig gute Lösung siehst sie deshalb in dem verstärkten Angebot an "Hybridkursen". Diese würden den regelmäßig stattfindenden sozialen Kontakt gewährleisten und die Kurse in sehr kleinen Präsenzgruppen mit sehr großem Abstand zueinander möglich machen. "Die online zugeschalteten Teilnehmer erleben trotzdem ihre Gruppe und die eigene Kursleitung mit den gewohnten Übungen. Falls die Teilnahme im Präsenzrhythmus spontan nicht möglich ist, kann sich der Einzelne auch kurzfristig online zuschalten", erklärt Pfaller.
Dass das nicht von heute auf morgen möglich ist, ist nachvollziehbar. "Diese Kursform und auch der reine Online-Unterricht sind für viele Teilnehmer, aber auch für einige Kursleitungen noch sehr ungewohnt und kosten vielen noch etwas Überwindung, sich mit der Technik kurz auseinandersetzen zu müssen. Über die angebotene Plattform Zoom ist es jedoch relativ leicht, den Kurszugang entweder über einen Rechner, Laptop oder das Handy herzustellen. Die Volkshochschule gibt in jedem Fall entsprechende Hilfestellung und beantwortet entstehende Fragen", bietet Pfaller an. Kursleiter halten den zukunftsweisenden Unterricht teils zu Hause am eigenen Laptop oder auch im Gebäude der VHS. Allerdings sind da noch die Kosten, die ein solches Unterrichtskonzept verursacht. "Die entsprechende Technik muss angeschafft werden, wir machen uns viele Gedanken, wie wir das stemmen können", so Pfaller.
In Arbeit ist bereits das Programm für das Frühjahrs-Semester 2021. Sicher ist, dass es erneut kein gedrucktes VHS-Programmheft geben wird, "rein aus Kostengründen", so Pfaller. Die Kurse werden aber in bewährter Form geplant, "nur Neuerungen, bei denen wir unsicher sind, ob sie angenommen werden, stellen wir im Frühjahr erst einmal zurück". Ein ganz wichtiger Teil der VHS-Kurse würde im Bewegungsbereich liegen, sagt Pfaller. "Dass hier viel ausgefallen ist, trifft uns schon hart. Deshalb liegt ein großes Augenmerk darauf, dass wir hier machbare und gute Lösungen finden. "
Wer Fragen hat, kann sich gerne bei den Mitarbeitern der Volkshochschule Beilngries unter Telefon (08461) 266 melden. Vom 9. bis 30. November gelten veränderte Öffnungszeiten. Diese sind Montag von 8 bis 12.30 und 14 bis 16 Uhr, Dienstag, Donnerstag und Freitag von 8 bis 12.30 Uhr. Am Mittwoch ist das Büro komplett geschlossen.
DK
Regine Adam
Auf die Einhaltung der Hygieneregeln legt die Beilngrieser Volkshochschule großen Wert. Man freut sich, einen bedeutenden Teil der Kurse trotz des Teil-Lockdowns fortführen zu können. Und als Ersatz für einige der Bewegungskurse, die aktuell nicht möglich sind, wurde ein Online-Angebot initiiert. Letzteres werde auch längerfristig sicher eine immer bedeutendere Rolle spielen, erläutert VHS-Geschäftsführerin Petra Pfaller. -Foto: Foto: Adam
