Bad Kissingen
Vorsicht vor dem Riesenbärenklau: Gefahr in der Natur

02.05.2020 | Stand 02.12.2020, 11:26 Uhr
Ein Radfahrer fährt an einem blühenden Goldregen vorbei. −Foto: Matthias Schrader/dpa/Archivbild

In der Corona-Krise drängt es viele in die Natur - doch dort lauern nicht nur gefährliche Zecken und andere gemeine Tierchen - auch von Pflanzen gehen Gefahren aus. Denn nicht alles, was am Wegesrand wächst, ist so liebreizend, wie es auf den ersten Blick aussieht. Am giftigsten ist die Herkulesstaude, auch Riesenbärenklau genannt, wie Anna-Lena Bieneck vom Biosphärenreservat Rhön sagt.

„Bei Berührung kann das Gift, das in allen Teilen der Pflanze enthalten ist, großen Schaden anrichten. Die natürliche Hautbarriere wird zerstört, so dass das UV-Licht der Sonne die Haut ungehindert verbrennen kann.“ Das Resultat seien schmerzhafte Brandblasen. Tückisch sei, dass nach dem Kontakt zunächst nichts zu sehen ist. Betroffene Hautflächen sollten gründlich mit Wasser und Seife abgewaschen und mit Sonnenschutzcreme versehen werden.

Auch nur ein längerer Aufenthalt neben den bis zu vier Meter hohen Pflanzen kann Atemnot und eine mehrwöchige Bronchitis auslösen. Erkennen lässt sich der Riesenbärenklau an seinen gezackten, giftgrünen Blättern und den behaarten, purpurfarben gefleckten Stängeln.

Auch Seidelbast, der Blaue Eisenhut, die Stechpalme, Rizinus und die Engelstrompete können bei Berührung Reizungen der Haut und der Schleimhäute auslösen. Gegen den Riesenbärenklau seien diese aber harmlos - zumindest, wenn man sie nicht isst und auch nicht deren Beeren oder Früchte, wie die Direktorin des Botanischen Gartens in München, Susanne Renner, erklärt. „Kinder sollte man generell darauf hinweisen, dass sie keine Früchte von Pflanzen essen sollen, die sie nicht kennen.“

Auch der Goldregen, der wegen seiner gelben Blütenpracht gerne in Ziergärten Verwendung findet, kann vor allem für kleine Kinder gefährlich werden. Denn der Strauch hat in seinen Schoten Früchte, die wie Erbsen oder Bohnen aussehen. Die Kleinen wollen die Kerne deshalb probieren und vergiften sich.

Experten warnen außerdem vor Wildkräutern wie dem Schierling und der Hundspetersilie. Auch das Maiglöckchen sollte nur angeschaut und sein Duft genossen werden. Wegen seiner ähnlichen Blätter wird es häufig mit dem Bärlauch verwechselt, sollte aber anders als dieser auf keinen Fall zum Kochen verwendet und gegessen werden.

Webseite des Botanischen Gartens München

Liste der Giftnotzentralen

Risikobewertung von Pflanzen des Bundesinstituts für Risikobewertung

dpa