Vorgehensweise kaum noch verständlich

01.03.2021 | Stand 27.07.2021, 3:34 Uhr

Zum Artikel "Fragwürdige Strahlkraft", DK vom 20./21 Februar: Welchen Wert die Erklärungen des Betreiberunternehmens Telefonica haben, verrät ein Blick auf das Dach des Elisabeth-Hospizes, das jetzt von zwei Mobilfunkmasten verunziert wird.

Statt die Anlage bis 2015 abzubauen, hat sie Zuwachs bekommen. Laut Behörden sind ja die gesetzlichen Vorschriften erfüllt, die Grenzwerte werden eingehalten, ja sie werden weit unterschritten. Es besteht daher keine Gesundheitsgefahr, so die Rechtfertigung der mobilfunk-hörigen Behörden. Mit wie viel Mikrowatt pro Quadratmeter Körperfläche die Bürger verstrahlt werden, erfahren sie nicht, auch nicht von den drei Grünen-Stadträtinnen.

Fakt ist: Es gibt bei künstlich erzeugter Strahlung kein risikofreies Expositionsniveau. Grenzwerte legen lediglich das Verhältnis von Nutzen und Risiko fest, das heißt wie viel geschädigte Personen kann man in Kauf nehmen. Denn man weiß schon lange, dass weit unterhalb der Grenzwerte die Strahlung Schlafstörungen, Kopfschmerzen, Konzentrations-, Gedächtnis- und Lernstörungen, Allergien, Immunschwäche, Erschöpfung, DNA-Schäden, Herzrhythmusstörungen, depressive Verstimmungen, sowie erhöhtes Krebs- und Tumorrisiko verursacht.

Politiker aller Parteien, außer der ÖDP, werden damit ihrer Gesundheitsvorsorge nicht gerecht. Auch die Grünen verweigern die Diskussion über Gefahren elektromagnetischer Felder und stehlen sich aus der Verantwortung.

Nicht nachvollziehbar für mich war auch das Abstimmungsverhalten der Grünen in Neuburg und Ingolstadt im Stadtrat. Der von der ÖDP verfasste und von Stadtrat Michael Wittmair von der Linken eingebrachte Antrag für ein 5G-Moratorium, wurde vom übrigen Stadtrat ohne Diskussion, zum Schaden der Neuburger abgelehnt. In Ingolstadt hat nur die ÖDP gegen das 5G-Testfeld bei Audi gestimmt.

Erwähnenswert ist noch das Urteil des Hanseatischen Oberlandesgerichts Bremen, das Professor Alexander Lerchl im Dezember 2020 zur Rücknahme seiner Fälschungsbehauptung gegenüber der REFLEX-Studie verurteilt hat. Lerchl gilt als einer der wichtigsten Berater der Bundesregierung in Sachen Mobilfunk. Das Bundesamt für Strahlenschutz hat 2019 noch über eine Million Euro einen Auftrag zur Erforschung der Auswirkungen von 5G auf menschliche Zellen ausgerechnet an den Professor für Biologie und Ethik, Alexander Lerchl und sein Team, vergeben. Lerchl hat immer im Sinne der Mobilfunkindustrie und der Bundesregierung geliefert.

Deshalb fordert ÖDP-Vorstandsmitglied Klaus Buchner: "Das Bundesamt für Strahlenschutz muss nun endlich die Notbremse ziehen und Studien zu 5G an unabhängige Wissenschaftler vergeben. " Diagnose:funk, die Verbraucherschutzorganisation verurteilt die geplante Einführung von 5G als verantwortungslosen Feldversuch an Mensch, Tier und Pflanze. Dem ist nichts hinzuzufügen.

Holger Geißel,
Kreisvorsitzender der ÖDP,
Baiern

Zu ",Winter Wunder Wald' abgesagt", DK vom 25. Februar:

Als rational-naturwissenschaftlich ausgebildeter und denkender Mensch (schätze ich mich selbst da noch richtig ein? ) ist für mich die Vorgehensweise der Unteren Naturschutzbehörde am Landratsamt Neuburg kaum noch verständlich. Der "Winter Wunder Wald" wäre "etwas Tolles ?und für die Natur vertretbar" gewesen. Mein Dank an Herrn Landrat von der Grün für die Absage.

Die Sperrung der Wege in der Grünen Lunge/Naherholung Englischer Garten in Neuburg bleibt: Am Montag beim Waldgipfel einigt man sich auf einen Kompromiss (ein Weg wird wieder geöffnet); zwei Tage später am Mittwoch danach lässt man denselben platzen. Zwölf Bäume; die Spechte bewohnen/brüten schon. Bürger raus aus dem Englischen Garten. Am Donnerstag darauf, also eine Woche später: In Bertoldsheim knattern die Motorsägen - rund 100 Bäume auf einem Kilometer Länge fallen. Ist das eine andere Population von Spechten, die ihre Baumhöhlen noch nicht bewohnen/brüten? Ich grüble: 2+2=4 - oder gilt das auch nicht mehr?

Walter Rau,
Neuburg