Ingolstadt
Vorfreude auf den neuen Stadtteiltreff

Gebaut wird auf dem Gelände der Grundschule – FOS-Klassen bleiben mindestens bis Juli 2015 im Behelfsquartier

09.06.2014 | Stand 02.12.2020, 22:36 Uhr

Ingolstadt (sic) Sie begannen bescheiden. Vor sieben Jahren bezogen Gudrun Schmachtl, die Quartiersmanagerin für das Augustinviertel, und ihr Team den eher mittelschönen Flachbau an der Feselenstraße, erbaut in den 1960er Jahren, um hier den neu gegründeten Stadtteiltreff aufzubauen und das Förderprogramm Soziale Stadt mit Leben zu erfüllen.

Als einige Zeit später zwei kleine Läden aus dem Gebäude auszogen, konnte sich das Bürgerzentrum ein wenig ausdehnen. Ein Büro, zwei kleine Seminarräume und ein großer Veranstaltungsraum – von hier aus bereichert der Treff das Leben im Augustinviertel. Kurse, Kulturfeste, Begegnungen aller Art, auch interreligiöse, dazu Ferienangebote für Kinder, Fußballturniere für Jugendliche und vieles mehr – „Integration auf allen Ebenen“, lautet eine Selbstbeschreibung des Stadtteiltreffs. Dass er jetzt ein größeres Gebäude benötigt, ist ohne Zweifel auch seiner Attraktivität zu verdanken.

Das belegte in der jüngsten Sitzung der Kommission Soziale Stadt Augustinviertel auch der Beifall, nachdem Gudrun Schmachtl ihren Jahresbericht beendet hatte. Die Pläne für den Neubau sind schon weit fortgeschritten: Der Stadtteiltreff – geplante Gesamtkosten 1,7 Millionen Euro plus 39 000 Euro für einen Architektenwettbewerb – soll auf dem Areal der Wilhelm-Ernst-Grundschule entstehen, anstelle des ehemaligen Mittelschulgebäudes an der Feselenstraße, vormals ein Teil der Hauptschule an der Stollstraße.

Das Schulgelände wird ohnehin gründlich umgestaltet. Die alte Turnhalle wird durch eine stattliche Ballsporthalle ersetzt – gleich neben dem Stadtteiltreff. Dazu kommen noch ein sogenannter Allwetterplatz und eine 50-Meter-Bahn. Im Herbst soll der Wettbewerb starten. Die „Synergie des Stadtteiltreffs mit der Schule“, hieß es im Kulturausschuss ebenso wie in der Kommission Soziale Stadt, sei ausdrücklich gewünscht; man verspreche sich davon viel.

Doch ein kleines Problem gibt es noch: Das frühere Schulhaus an der Feselenstraße kann noch nicht abgerissen werden, weil es seit einem Jahr die aus allen Nähten platzende Fachoberschule (FOS) als Behelfsquartier für einige Klassen nutzt, und das wird vorerst auch so bleiben, zumal es noch keine zukunftsfähige Lösung dafür gibt, wie die Raumnot im Stammsitz der FOS/BOS in der Flandernkaserne behoben werden kann. „Bis Juli 2015 werden die FOS-Klassen auf jeden Fall noch im Feselen-Bau untergebracht“, so Wilhelm Schelchshorn, der Leiter des Schulverwaltungsamts. Vermutlich kommen auch noch einige Klassen dazu. Schelchshorn stellte in der Kommission Soziale Stadt jedoch klar: „Wir wollen dem neuen Stadtteiltreff nicht mit einer temporären Lösung für die FOS im Wege stehen. Das Ausweichquartier soll das Projekt nicht verzögern.“

Bürgermeister Albert Wittmann, der die Kommissionssitzung leitete, schätzt die Arbeit der Stadtteiltreffs, wie er betonte. Er richtete am Schelchshorn die Bitte, sich schon jetzt Gedanken darüber zu machen, wo man die ausgelagerten Klassen der FOS sonst ansiedeln könnte, damit auf dem Grundschulgelände so bald wie möglich die Bauarbeiten für die neue Begegnungsstätte im Augustinviertel beginnen können.